Hundegesundheit

Angststörungen beim Hund behandeln: Therapiemöglichkeiten

Wenn bei Ihrem Vierbeiner eine Angststörung diagnostiziert wurde, kann nicht nur der Tierarzt ihn behandeln. Auch Sie können einen großen Beitrag dazu leisten, dass es Ihrem Vierbeiner bald wieder besser geht. Mit viel Geduld und Einfühlsamkeit können Sie Ihrem Hund helfen, seine Ängste zu überwinden.
Mit viel Liebe, Fürsorge und der richtigen Therapie überwinden Hunde eine Angststörung – Shutterstock / Anna Hoychuk
Mit viel Liebe, Fürsorge und der richtigen Therapie überwinden Hunde eine Angststörung – Shutterstock / Anna Hoychuk

Bei einer Angststörung ist Ihr Hund in bestimmten Situationen ganz verändert: Er jault, winselt und zittert oder knurrt und bellt aggressiv. Bei extremen Ängsten hilft nur der Besuch beim Tierarzt oder Tierpsychologen, wo Sie die Angststörung professionell behandeln lassen können. In weniger schlimmen Fällen und auch begleitend zu einer professionellen Therapie können aber auch Sie selbst dafür sorgen, dass Ihr Liebling lernt, mit seinen Ängsten umzugehen.

Auslöser der Angststörung meiden

Zunächst einmal müssen Sie feststellen, was die Ängste Ihres Vierbeiners auslöst. Das können Menschen, Orte, Gegenstände, bestimmte Bewegungen oder Alltagsgeräusche sein. Ein erster Schritt ist es dann, diese Auslöser zu vermeiden, damit Ihr Hund nicht dauerhaft unter Stress steht.

Außerdem können Sie Ihren Vierbeiner mit Medikamenten oder natürlichen Heilmitteln beruhigen. Besonders häufig werden zum Beispiel Essenzen von Bachblüten gegen Angst beim Hund angewandt. Diese bekommen Sie in der Apotheke, bei Ihrem Tierarzt oder einem Heilpraktiker. Auch bestimmte Pheromone können beruhigend wirken. Duftstoffe, die von säugenden Hündinnen produziert wurden und somit Geborgenheit vermitteln, gibt es zum Beispiel als Spray oder Zerstäuber für die Steckdose. Sie können Ihren tierischen Freund auch mit Psychopharmaka behandeln lassen – hierzu sollten Sie aber unbedingt Ihren Tierarzt zurate ziehen, weil die Dosierung dieser Medikamente sehr kompliziert sein kann. Natürlich ist es aber keine Dauerlösung, Ihren Liebling mit diversen Mitteln ruhigzustellen. Schließlich wollen Sie ihm helfen, seine Angststörung zu überwinden.

Angststörung mit Verhaltenstherapie behandeln

Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine Verhaltenstherapie in Zusammenarbeit mit einem Tierpsychologen in Angriff zu nehmen. Sie können diesen Schritt aber auch allein, am besten aber in Absprache mit einem Tierarzt oder -therapeuten, wagen. Dabei arbeiten Sie mit Geräuschen, Gegenständen und Situationen, die den Angstauslösern ähnlich sind. Sie sorgen aber dafür, dass Ihr Hund diese mit Belohnungen verknüpft.

Wenn Ihr Vierbeiner zum Beispiel nervös wird, wenn fremde Menschen bei Ihnen zu Hause auftauchen, bitten Sie Ihre Besucher, ihn besonders sanft und freundlich zu behandeln und ihn mit einem Leckerli zu begrüßen. So wird Ihr Hund sich vielleicht schon bald auf Besuch freuen. Wenn die Angststörung sich auf das Mitfahren im Auto bezieht, können Sie das Ein- und Aussteigen üben, ohne anschließend tatsächlich loszufahren. Wenn Ihr Hund brav ins Auto einsteigt, drehen Sie nur eine kurze Runde um den Block mit ihm. Ganz wichtig sind auch hierbei die Belohnungen mit Leckerlis und viel Lob.

In einigen Fällen können Sie eine Angststörung bei Ihrem Hund aber auch ganz einfach aus der Welt schaffen, indem Sie problematische Angstauslöser dauerhaft meiden: Wenn sich Ihr Liebling zum Beispiel regelmäßig vor der schrillen Türklingel erschreckt, versuchen Sie die Umstellung auf einen anderen Ton. Grundsätzlich gilt: Bleiben Sie immer ruhig und geduldig und bauen Sie die Bindung zu Ihrem Hund durch lange Spaziergänge und ausgiebiges Spielen weiter auf. Wenn er Ihnen vertraut, können Sie ihm in schwierigen Situationen besser zur Seite stehen.

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