Milben finden sich in den meisten Kaninchenställen und Gehegen, wo sie jedoch nicht immer problematisch sein müssen. Auf vielen gesunden Tieren findet man permanent eine geringe Population der Parasiten, die jedoch dann nur selten Ärger machen. Wenn sich die Raubmilben allerdings vermehren, setzen sie den Kaninchen mitunter stark zu. Symptome wie Juckreiz und Haarausfall sind die Folge.
Ursachen von Milben beim Kaninchen
Es gibt viele verschiedene Arten von Milben, die Ihre Kaninchen befallen können, darunter Pelzmilben, Grabmilben, Raubmilben, Haarbalgmilben, Vogelmilben, Herbstgrasmilben und Ohrmilben. Zu einem Milbenbefall kann es kommen, wenn Kaninchen mit einem geschwächten Immunsystem zu kämpfen haben und folglich anfällig sind. Auch schlechte Haltungsbedingungen und mangelnde Hygiene können dazu führen, dass sich Milben explosionsartig auf der Kaninchenhaut vermehren. Eine weitere Ursache beziehungsweise ein weiterer Faktor, der die Hasenartigen anfällig für Milben macht, ist Stress, zum Beispiel durch eine ungünstige Vergesellschaftung oder in Folge eines Umzugs.
Milbenbefall beim Kaninchen: Symptome erkennen
Unabhängig der Milbenart leiden Kaninchen nach einem Befall immer unter leichtem bis starkem Juckreiz, was Sie als Halter an vermehrtem Kratzen erkennen. Leider können durch das Kratzen – insbesondere im Bereich der Ohren – Verletzungen auftreten, in denen sich Bakterien einnisten, was zu Entzündungen führt. Weitere für Milbenbefall charakteristische Symptome sind Ausschlag (Rötungen), Schuppen und Haarausfall. Viele befallene Kaninchen sind darüber hinaus unruhig und übermüdet, da sie durch die Symptome nicht zur Ruhe kommen.
Eine Besonderheit bei Ohrmilben ist, dass sich meist Krusten und Borken an den Tieren bilden; man spricht bei einem Befall mit den sich vor allen in den Hautfalten der Ohrmuschel ansammelnden Ohrmilben auch von der Ohrräude.
Milben bei Kaninchen behandeln
Gehen Sie mit einem von Milben befallenem Kaninchen zum Tierarzt. Eine schnelle Behandlung ist wichtig, da die Milben vom Kaninchen auch auf Artgenossen sowie auf andere Haustiere und auch den Menschen übertragen werden können. Keine Panik: Da es sich bei Menschen um einen Fehlwirt handelt, sind außer temporären Rötungen normalerweise keine weiteren Probleme zu erwarten. Wichtig: Bei einem Milbenbefall im Kaninchen-Gehege müssen Sie immer auch die anderen Kaninchen im Gehege oder Freigehege mitbehandeln lassen – auch dann, wenn diese (noch) keine Symptome zeigen.
Bei einem leichten Milbenbefall kann mit Kieselgur-Milbenpulver beziehungsweise Kieselerde-Pulver aus der Drogerie behandelt werden. Der Vorteil: Die Naturprodukte kommen ohne chemische Zusätze aus. Der Nachteil: Der Staub kann mitunter Reizungen an den Atemwegen auslösen – besprechen Sie die Behandlung auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt. Bei starkem Milbenbefall verordnet der Tierarzt ein entsprechendes Mittel. Die sogenannten "Spot-on"-Mittel etwa werden meist im Nacken der Kaninchen verteilt. Tipp: Die meisten flüssigen Mittel werden nass aufgetragen – einfaches Sprühen bringt oft nicht den gewünschten Erfolg. Auch gleichmäßiges Verteilen beziehungsweise Einreiben hat sich bewährt. Befolgen Sie bei der Therapie genau die Anweisungen des Veterinärs.
Diese Themen auf Einfachtierisch.de könnten Sie auch interessieren:
Kaninchen-Spielzeug und Training: Langohren beschäftigen