Tierkrankheiten

Kaninchen hat Verstopfung: Was tun?

Wenn Ihr Kaninchen nur wenig oder gar keinen Kot absetzt, es teilnahmslos ist und nicht mehr frisst, dann kann das auf eine Verstopfung hinweisen. Welche Ursachen die Erkrankung hat und was Sie dagegen tun sollten, das verraten wir Ihnen hier.
Verstopfungen können lebensbedrohlich für Kaninchen werden – Bild: Shutterstock / Claudia Paulussen
Verstopfungen können lebensbedrohlich für Kaninchen werden – Bild: Shutterstock / Claudia Paulussen

Kaninchen neigen sehr leicht zu Verdauungsproblemen. Dazu gehören auch Verstopfungen. Wie es dazu kommt, dass der Nahrungsbrei länger als gewöhnlich im Darm des Tieres bleibt, kann diverse Ursachen haben.

Ursachen für Verstopfungen bei Kaninchen

• In erster Linie deuten ständig wiederkehrende Verstopfungen bei Kaninchen auf eine falsche Fütterung der Tiere hin. Frischfutter ist wesentlicher Bestandteil einer gesunden Kaninchen-Ernährung. Gemüse, Obst und Kräuter sollten auf dem täglichen Speiseplan stehen. Eine herkömmliche Trockenfütterung mit Getreide und Pellets hingegen bildet leicht einen zu festen Nahrungsbrei im Darm und kann schnell eine Verstopfung bei Kaninchen hervorrufen. Begünstigt wird das Ganze zusätzlich, wenn das Tier nur wenig Flüssigkeit zu sich nimmt.

• Abgesehen von der Trockenfütterung können auch Fremdkörper wie Strohpellets, Katzenstreu, Kartons oder Teppichfasern Verstopfungen beim Kaninchen verursachen. Einmal im Magen des Tieres angelangt quellen sie auf und verklumpen.

• Wenn Kaninchen zu viele Fellhaare beim Putzen aufnehmen, was speziell beim Fellwechsel der Fall ist, dann können sich diese im Darm zu festen Haarballen verknoten, welche in der Regel nicht verdaut werden können und Verstopfungen auslösen.

• Bewegungsmangel oder eine Haltung, die die Bewegung stark einschränkt, können weitere Ursachen für Verstopfung beim Kaninchen sein. Sie begünstigen Darmträgheit. Wenn der Darm nicht mehr ausreichend arbeitet, dann scheidet das Kaninchen auch nur wenig oder gar keinen Kot aus.

• Zahnprobleme können ebenfalls ein Grund für Verstopfungen sein. Zerkleinert das Kaninchen sein Futter nur unzureichend, können Verdauungsstörungen für das Tier die Folge sein.

Symptome: Verstopfungen beim Kaninchen erkennen

Wenn das Kaninchen teilnahmslos ist, das Futter verweigert und zunehmend Gewicht verliert, dann sind das Anzeichen für eine Verstopfung. Darüber hinaus setzt das Tier nur wenig oder gar keinen Kot ab – wenn, dann unter extremer Anstrengung. Das Tier drückt beim Koten den Rücken nach oben durch. Der Magen ist zudem verhärtet.

Setzt das Kaninchen doch Köttel ab, dann sind diese klein und hart. Geht die Verstopfung auf Haarballen zurück, dann finden sich diese auch in den Ausscheidungen wieder.

Behandlung von Verstopfungen bei Kaninchen

Eine länger andauernde Verstopfung kann für Kaninchen lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser röntgt das Tier in der Regel um die genaue Ursache abzuklären.

Dann entscheidet er über die entsprechende Medikation und behandelt die Verstopfung gezielt, um weitere Krankheiten wie eine Magenüberladung, einen Darmverschluss oder eine Trommelsucht, die auf eine Verstopfung folgen können, zu verhindern.

Sollte die Verstopfung auf eine falsche Fütterung zurückzuführen sein, wird der Tierarzt zusätzlich eine Ernährungsumstellung auf Frischfutter empfehlen.

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