Wenn es um die richtige Ernährung für Kaninchen geht, sind die wilden Verwandten der zahmen Mümmelnasen das beste Vorbild. Ihr Futter besteht aus grünem Gras, verschiedenen Wildkräutern, Zweigen und anderen Pflanzen, die sie auf Wiesen und im Gebüsch finden. Getreide brauchen die Hoppler nicht so viel, da es meist zu viel Stärke enthält. Tierische Produkte, die Milch oder Eier enthalten wie etwa Joghurtdrops, sind für Kaninchen nicht geeignet!
Vielseitige Auswahl ist wichtig für die Ernährung von Kaninchen
Wildkaninchen essen über den Tag verteilt immer wieder kleinere Mengen Grünfutter. Damit ihr Nährstoffbedarf ausreichend gedeckt wird, gestalten sie ihren Speiseplan dabei sehr abwechslungsreich und suchen sich das heraus, was ihnen gut bekommt. Zahme Kaninchen bevorzugen ebenfalls diese Form der Ernährung, bei der sie sich nach Herzenslust aus einer großen Auswahl von frischem Futter bedienen können. Diese Fütterungsweise wird "ad libitum" genannt – das ist Latein und bedeutet "nach Belieben" – und sollte aus fünf Futtermittelgruppen zusammengestellt sein:
- ● Wiesengrün (Gräser, Wildkräuter wie Löwenzahn etc. Achtung! Bärlauch ist giftig!)
- ● Grünfutter (Grün von Karotten, Kohlrabi, Radieschen und Co. sowie Küchenkräuter)
- ● Heu (getrocknetes Wiesengrün)
- ● Gemüse, insbesondere Blattgemüse (Salat u. a., Brokkoli, Karotten)
- ● Zweige inklusive Blätter von Büschen und Bäumen
Ab und zu, etwa einmal die Woche, können Sie Ihrem Zwergkaninchen außerdem etwas geschälte Gurke oder gewaschene Paprikastückchen anbieten. In dieser Größenordnung wird auch Obst meist gern angenommen, vor allem Äpfel, gelegentlich auch Beerenfrüchte. Obst enthält verhältnismäßig viel Zucker, daher ist es für die tägliche Fütterung nicht zu empfehlen. Darüber hinaus brauchen die Hasenartigen ausreichend frisches Wasser. Ideal sind kleine Wassernäpfe, da die Fellnasen es in der Natur gewohnt sind, aus Bächen und anderen Gewässern oder Pfützen zu trinken. Wechseln Sie das Wasser mehrmals täglich aus, damit es immer frisch ist.
Frisches grünes Futter für Kaninchen
Optimal wäre es, wenn Sie Ihren Kaninchen im Frühjahr, Sommer und frühem Herbst Auslauf in Ihrem Garten böten, sodass sie sich dort direkt an der Quelle an frischem Grünzeug laben können. Alternativ pflücken Sie am besten eine bunte Auswahl an Gräsern, Wildkräutern, Zweigen und Blättern im Freien und bieten diese Ihren Mümmelnasen an. Des Weiteren brauchen die Tiere rund um die Uhr frisches, sauberes und hochwertiges Heu zu ihrer freien Verfügung, sowohl in einer Raufe als auch auf dem Stallboden.
Im Supermarkt liegen manchmal Kisten mit den Blättern und dem Grün von Kohlrabiknollen, Karotten und anderen Gemüsesorten aus. Sofern sie nicht zu stark verwelkt sind, können Sie fragen, ob Sie das für Ihre Tierchen mitnehmen dürfen. Tipp: Spülen Sie das Grün vor der Fütterung vorsichtshalber ab und stellen Sie es anschließend in eine Vase mit Wasser – dann ist es später saftiger. Den Speiseplan können Sie außerdem durch Küchenkräuter wie Basilikum, Petersilie, Melisse oder Minze ergänzen.
Kaninchenernährung im Winter
Im Winter ist das Angebot an Wiesengrün naturgemäß sehr reduziert. Dann ist es besonders wichtig, frisches Heu von guter Qualität zu füttern. Außerdem gibt es sogenannte Trockenkräuter, die ebenfalls ein guter Ersatz für das Wiesengrün in der kalten Jahreszeit sind. Des Weiteren können in Maßen Sonnenblumenkerne ohne Schale und andere Samen und Saaten gereicht werden. Sie sind aufgrund des Fettgehalts sehr kalorienreich, daher sollten Sie damit nicht übertreiben. Da die Zwergkaninchen dadurch weniger Wasser durch die Nahrung aufnehmen, müssen Sie gegebenenfalls noch häufiger das Wasser im Napf austauschen. Blattgemüse und Küchenkräuter sowie Obst und andere Gemüsesorten gibt es im Winter ebenfalls weiterhin zu kaufen, sollten das getrocknete Wiesengrün jedoch nicht ersetzen.
Vorsicht! Trockenkräuter sind nicht das gleiche wie Trockenfutter, das es als Fertigmischung im Handel zu kaufen gibt. Viele Experten raten davon ab, das Fertigtrockenfutter zu verwenden, da die Nährstoffzusammensetzung für die Hasenverwandten ungünstig ist.
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