Frettchen sind Fleischfresser und entfernt mit dem Haushund verwandt. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie Hundefutter fressen sollten, denn dort fehlen wichtige Nährstoffe, unter anderem Taurin. Das wiederum ist in hochwertigem Katzenfutter enthalten, weshalb einige Sorten die Frettchen-Ernährung ergänzen können.
Was Frettchen als Raubtiere brauchen
Raubtiere wie Katzen, Hunde und Frettchen brauchen vor allem Fleisch auf ihrem Speiseplan. Das Gebiss, der Verdauungstrakt und der Stoffwechsel der Mardertiere ist auf Futter tierischen Ursprungs eingestellt – überwiegend oder ausschließlich pflanzliche Kost macht sie krank. Achten Sie also darauf, dass der Fleischanteil im Frettchenfutter um die 80 Prozent beträgt und geben Sie frische Obst- und Gemüsestückchen nur als kleines Leckerchen zwischendurch.
Der Verdauungstrakt der zahmen Iltisse ist recht kurz, das Futter ist innerhalb von nur drei bis vier Stunden verdaut. Da bleibt nicht viel Zeit, um alle benötigten Nährstoffe herauszufiltern – umso wichtiger ist die fleischlastige Ernährung, denn die kleinen Kobolde können die tierischen Proteine und Fette aus dem Fleisch problemlos aufnehmen. Die Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen können sie nicht schnell genug verarbeiten und scheiden sie fast ungenutzt wieder aus. Wie gut bereits drei Wochen alten Frettchenwelpen hochwertiges Fleisch schmeckt, können Sie im folgenden Video sehen:
Welches Futter eignet sich für die Ernährung der Frettchen?
Der kurze Verdauungstrakt bringt außerdem mit sich, dass Frettchen häufiger über den Tag verteilt Futternachschub brauchen und nicht "auf Reserve" fressen können. Es kann daher sinnvoll sein, ihnen stets ausreichend Trockenfutter zur freien Verfügung bereitzustellen. Allerdings sollte es kein Getreide enthalten, Zucker und Salz sind ebenfalls tabu. Des Weiteren brauchen die Frettchen stets Zugang zu frischem Wasser, am besten im Napf, da sie – ähnlich wie Katzen – trinkfaul sind und sie durch das Trockenfutter einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben. Aus diesem Grund ist von einer ausschließlichen Ernährung mit Trockenfutter abzuraten.
Darüber hinaus sollten die Tiere rund zweimal am Tag Nassfutter bekommen, idealerweise hochwertiges Alleinfutter für Frettchen. Lesen Sie auf jeden Fall sorgfältig das Etikett mit der Zutatenliste und achten Sie bei den Inhaltsstoffen auf einen Fleischanteil von etwa 80 Prozent, kein Zucker, keine Melasse, Sirup oder Karamell, kein Salz und kein Getreide sollte darin enthalten sein. Schauen Sie auch ruhig im Regal für Katzenfutter nach, manche Sorten eignen sich für die kleinen Kobolde, da sie wie die Stubentiger Taurin brauchen und auch sonst ähnliche Bedürfnisse haben. Wechseln Sie sowohl beim Trockenfutter als auch beim Nassfutter mit unterschiedlichen Sorten und Marken hin und her, damit sich Ihre Fellnasen nicht auf eine einzige Futterart festlegen. Dies erschwert einerseits die Umstellung auf eine spezielle Ernährung, falls die Mardertiere einmal krank werden, andererseits droht ein Nährstoffmangel, wenn sie zu wenig Abwechslung haben. Es kann zudem passieren, dass die Futterhersteller die Rezeptur ändern und Ihre vierpfotigen Gourmets das Futter fortan verschmähen.
Achtung! Frettchen haben die Angewohnheit, Futter zu horten. Nassfutter kann jedoch schnell verderben, vor allem im Sommer, und ist dann für die Tiere unbekömmlich, schlimmstenfalls sogar schädlich. Schauen Sie also nach der Nassfuttermahlzeit im Gehege Ihrer Fellnasen nach, ob sie irgendwo heimlich Vorräte angelegt haben, und entfernen diese, bevor sie schlecht werden.
Frettchen barfen: Geht das?
Hunde und Katzen kann man barfen, das heißt, mit biologisch artgerechter Rohfütterung versorgen. Bei diesen Haustieren sind die Ernährungsbedürfnisse jedoch besser erforscht als bei Frettchen, deswegen ist es dort leichter, sie ausschließlich mit Rohfleisch zu ernähren und die nötigen Nährstoffe und Ergänzungsmittel hinzuzufügen. Theoretisch ist es zwar also schon möglich, Frettchen zu barfen, aber das Risiko ist recht hoch, dabei etwas falsch zu machen. Es empfiehlt sich aus diesem Grund, Frischfutter in Form von rohem Fleisch und Geflügel, Innereien und Beutetieren wie Eintagsküken nur als Ergänzung zu geben. Als Fleisch eignet sich Muskelfleisch vom Rind, Schaf oder Kaninchen. Rohes Schweinefleisch ist auch für Frettchen tabu, da sie wie Hunde und Katzen die Aujeszkysche Krankheit bekommen und daran sterben können.
Innereien eignen sich nicht alle gleichermaßen für die Frettchen-Ernährung: Herz ist am besten, doch bei Leber und Niere sollten Sie Vorsicht walten lassen. Höchstens einmal pro Woche können sie auf dem Teller landen, Sie können jedoch auch ganz drauf verzichten. Frettchen mögen außerdem oft Eier ganz gern, allerdings sollten Sie ganze Eier nur gekocht und bei rohen Eiern nur das Eigelb verfüttern. Rohes Eiweiß bindet Biotin und verhindert seine Aufnahme im Darm. Das Wichtigste zur Ernährung der kleinen Racker können Sie noch einmal im nächsten Video anschauen:
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