Tierschutz

Enten füttern: Bloß kein Brot ins Wasser werfen!

Viele Menschen möchten Wasservögeln eine Freude machen und die Enten füttern. Gern wird dafür altes Brot oder andere Gebäckreste verwendet, auf die sich die Vögel mit scheinbarem Vergnügen stürzen. Leider ist das ein Trugschluss, denn die Backwaren tun den Enten nicht gut und Reste können das Wasser verschmutzen. Mit den folgenden Tipps machen Sie alles richtig.
Auch wenn es verlockend ist: Füttern Sie Enten nicht unbedacht mit Brotresten – Shutterstock / Maslov Dmitry
Auch wenn es verlockend ist: Füttern Sie Enten nicht unbedacht mit Brotresten – Shutterstock / Maslov Dmitry

Es ist ein idyllisches Bild: Rentner oder Eltern mit kleinen Kindern, die im Park oder am Teich Enten füttern mit Brot oder Kuchenkrümeln. Die Wasservögel scheinen das angebotene Futter gern zu fressen und sicher schmeckt es ihnen teilweise auch – doch für das Ökosystem am und im Wasser kann dies schlimme Folgen haben.

Warum Brot kein gutes Entenfutter ist

In der Regel bleiben immer Brot- und Gebäckreste übrig, wenn Sie damit Enten füttern, vor allem dann, wenn Sie die vermeintlichen Leckerbissen ins Wasser werfen. Die Tiere erwischen nicht jeden Krümel oder sind irgendwann so satt, dass sie nicht mehr weiterfressen mögen. Das Brot, das ins Wasser gefallen ist, fault dort vor sich hin. Dabei laufen bestimmte biochemische Prozesse ab, die sehr viel Sauerstoff verbrauchen. Das Algenwachstum nimmt zu und das Gewässer "kippt um"; Fische und andere Wassertiere können dann nicht mehr dort leben – und sterben.

Des Weiteren häuft sich die Entenpopulation an beliebten Futterplätzen, sodass dort vermehrt Vogelkot Ufer und Wasser verschmutzt und die Pflanzen am Wasserrand zu stark abgefressen werden. Das Überangebot an Futter kann zudem zu einer Überpopulation mit Wasservögeln führen, weil dann auch Tiere überleben, die unter normalen Umständen zu schwach oder zu krank dazu gewesen wären. Infolgedessen wird der Lebensraum für Enten knapp. Gleichzeitig sind Brot und Gebäck zwar nicht giftig, aber trotzdem schlechtes Entenfutter, da es im Magen aufquillt und den Vögeln nicht gut bekommt. Zudem ist in Brot viel zu viel Salz enthalten. Im Prinzip sind die Backwaren für Enten mit Fastfood für Menschen vergleichbar – ab und zu schadet es nicht, aber regelmäßig verzehren sollte man es keinesfalls. Ganz tabu ist verschimmeltes Futter: Das gehört umgehend in den Restmüll. Übrigens: Nicht nur Enten fressen bereitwillig das Brot, das man ihnen anbietet, auch unerwünschte Gäste wie Ratten, Tauben oder Mäuse tun sich gern daran gütlich. Leider sind diese Tiere oft Überträger diverser Krankheiten.

Enten füttern: Beachten Sie folgende Hinweise

Aus diesen Gründen ist es in manchen Städten sogar grundsätzlich verboten oder zumindest nicht gern gesehen, wenn Sie Enten füttern. Sollte es erlaubt sein, können Sie einige Tipps beherzigen, um den Wasservögeln etwas Gutes zu tun, ohne der Umwelt und anderen Tieren damit zu schaden. In ganz kleinen Mengen ist Brot zwar nicht schlimm, dennoch sollten Sie lieber mit Haferflocken, kleinen Obststückchen oder speziellem Wasservogelfutter aus der Zoohandlung die Enten füttern. Geben Sie stets nur kleine Portionen und werfen Sie am besten nichts ins Wasser, sondern füttern die Enten nur am Ufer. Wählen Sie am besten Futterstellen, die noch nicht so stark frequentiert sind, um eine zu große Häufung der Tiere an einem Fleck zu vermeiden.

Am Ufer lässt sich außerdem viel besser darauf achten, wann die Enten satt sind und das restliche Futter liegenlassen. Sammeln Sie das übriggebliebene Entenfutter auf und entsorgen Sie es – auf diese Weise verhindern Sie, dass Ratten und Co. angelockt werden. Wenn Sie vor allem Enten füttern, um Vögel in freier Natur zu beobachten, gibt es auch hierfür schöne Alternativen – zum Beispiel, wenn in Ihrer Stadt das Entenfüttern verboten ist. Der NABU zum Beispiel bietet vielerorts Vogelexkursionen an, bei denen Sie gemeinsam mit anderen Tierfreunden die zwitschernden Gesellen beobachten und viel über sie lernen können.

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