Auch wenn Degu-Krankheiten vorliegen, zeigen Ihnen Ihre Nager diese häufig nicht deutlich an. So lange wie möglich kommen sie wie gewohnt zum Futternapf und versuchen, weiter am gesellschaftlichen Leben des Rudels teilzunehmen. Erst wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, können die Degus die Symptome nicht länger verbergen. Dennoch gibt es einige präventive Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Gesundheit Ihres Haustieres zu verbessern – und genau zu wissen, ob es krank ist oder nicht. Nachfolgend finden Sie die häufigsten Degu-Krankheiten und Tipps zur Vorsorge.
Wunden verhindern und behandeln
Eine der häufigsten "Degu-Krankheiten" sind kleine Wunden. Sie können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Beißereien untereinander. Wichtig: Suchen Sie nach der Ursache und trennen Sie die Tiere, wenn es regelmäßig Streit in der Gruppe gibt. Setzen Sie das verletzte Tier in eine separate Box und legen Sie den Boden mit unbedrucktem Küchenpapier aus. Nun können Sie die Wunde vorsichtig mit einem Wattestäbchen desinfizieren. Kochsalzlösung eignet sich dafür am besten. Ist die Wunde tief oder entzündet, sollte ein Tierarzt eingeschaltet werden.
So erkennen Sie eine Erkältung
Da die Nagetiere relativ empfindlich auf Zugluft reagieren, findet sich unter den häufigsten Degu-Krankheiten auch die Erkältung. Feuchter Einstreu oder eine zu niedrige Raumtemperatur kann ebenfalls zu Symptomen wie eitrigem Nasenausfluss, Augenentzündungen oder Niesen führen. Allerdings können diese Anzeichen auch auf weitere Erkrankungen hindeuten. Ein Tierarzt kann eine genaue Diagnose erstellen und mit Medikamenten dafür sorgen, dass sich die Erkältung nicht zu einer Lungenentzündung ausweitet.
Degu-Krankheiten: Auch Hitzschlag gehört dazu
Das andere Extrem ist ein Hitzschlag. Gerade Gehege mit großen Glasfronten, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, überhitzen leicht. Die Nager können die hohen Temperaturen nicht ausgleichen und es kommt zum Hitzschlag. Ist dies der Fall, liegt das Tier teilnahmslos auf dem Boden und weist eine erhöhte Atemfrequenz auf. Nehmen Sie es sofort aus dem Gehege und bringen Sie es an einen kühleren Ort. Tritt nach ein paar Minuten keine Besserung ein, sollten Sie zum Tierarzt fahren.
Ursachen und Symptome für Durchfall
Meist ist die Ursache von Degu-Krankheiten im direkten Umfeld zu finden. Durchfall kann beispielsweise durch übermäßige Fütterung mit Grünfutter hervorgerufen werden. Bemerken Sie typische Symptome wie breiigen oder dünnflüssigen Kot beziehungsweise kotverschmiertes Fell am After, sollten Sie zunächst das Futter umstellen. Hilft das nicht, ziehen Sie den Tierarzt zurate. Er kann feststellen, ob die Gesundheit der Nager durch Salmonellen oder Kolibakterien beeinträchtigt wird.
Wurmbefall trotz Haltung im Haus
Parasiten können selbst bei der Haltung im Innenraum auftreten. Sie verstecken sich meist im Heu oder aber in nicht hygienisch verpacktem Futter. Würmer gehören zu den Degu-Krankheiten, die erst einmal keine Symptome nach sich ziehen. Gesunde Degus bemerken den Wurmbefall kaum. In Stresssituationen oder bei angeschlagener Gesundheit können die Parasiten aber überhandnehmen und Ihr Liebling magert plötzlich ab. Der Tierarzt nimmt eine Kotprobe, um die Würmer nachweisen zu können und leitet dann eine entsprechende Behandlung ein.
Die kleinen Nager sind anfällig für Diabetes
Anfällig sind Degus besonders für Diabetes mellitus. Zu den Symptomen gehört häufig eine Linsentrübung, die durch den hohen Aldose-Reduktase-Gehalt in der Linse entsteht. Tiere, die darunter leiden, können durchaus trotzdem sehr alt werden und wenig bis keine Probleme mit der Erkrankung haben. Bei einem akuten Verlauf können die Degus jedoch innerhalb weniger Wochen sterben. Bei Symptomen wie vermehrtem Durst und Wasserlassen sollten Sie sofort den Tierarzt aufsuchen. Eine Heilung ist nicht möglich, allerdings können die Nager bei einer zuckerarmen Diät deutlich länger leben.
Vorsorge: So checken Sie die Gesundheit Ihrer Degus
Damit Sie sofort wissen, ob die Gesundheit ihrer Haustiere angegriffen ist, empfiehlt sich neben einer artgerechten Haltung auch ein regelmäßiger Check-up. Degu-Krankheiten lassen sich so schneller erkennen und behandeln. Nehmen Sie sich deshalb jeden Tag ein bisschen Zeit und beobachten Sie die Tiere genau. Fallen Ihnen ungewöhnliche Verhaltensweisen oder andere Veränderungen auf, sollten Sie weitere Untersuchungen einleiten. Ein wöchentlicher Gesundheitscheck beinhaltet Gewichtskontrolle, Abtasten auf Verdickungen, Tumore, Aufgasungen, Fellkontrolle sowie Kontrolle der Augen, Ohren, Nase, Zähnen, Krallen und des Afters.
Folgende Symptome sind ein Zeichen dafür, dass die Gesundheit der Degus nicht optimal ist und ein Tierarzt sich die Nager mal ansehen sollte:
• apathisches Verhalten, Degus sind auffällig ruhig, reagieren nicht wie üblich o.ä.
• Ausgehen des Fells, eventuell gerötete oder schuppige Stellen der Haut, häufiges Kratzen
• schweres Atmen, eventuell sogar begleitet von Atemgeräuschen
• Gewichtsab- oder Gewichtszunahme
• Speichelfluss (eventuell Hinweis auf Zahnprobleme)
• weicher Kot
• Trübung der Augen
• tränende und/oder verklebte, entzündete Augen
• verkrustete Ohren
• Sekret aus der Nase
• Lähmungserscheinungen, humpeln o.ä.
• Degu zeigt Schmerzen, eventuell Krämpfe
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