In der Natur gehören Aggressionen zum normalen Verhalten von Kaninchen. Es dient dazu, sich vor Bedrohungen zu schützen. Anders, wenn ein Kaninchen als Haustier lebt. Dann wird das Zusammenleben der Artgenossen oder von Mensch und Tier durch aggressives Verhalten empfindlich gestört.
Wie äußert sich beim Kaninchen aggressives Verhalten?
So signalisiert ein Kaninchen, dass es sich gestört fühlt:
● Anlegen der Ohren
● Sprung nach vorne
● schlagende Vorderläufe
● Beißen
● Knurrlaute
Ziehen sich Mensch oder Tier daraufhin zurück, jagt das Langohr unter Umständen noch ein Stück hinterher. Geht der Störenfried nicht auf Distanz, gehen die Aggressionen weiter.
Zwei Verhaltensweisen hingegen werden in Bezug auf Aggressivität oft fehlinterpretiert. Zum einen, wenn das Tier seinen Besitzer umkreist, dabei brummende Laute ausstößt und die Füße des Menschen bespringt oder beißt. Hintergrund ist hier eine sexuelle Motivation, die oft bei einzeln gehaltenen Kaninchen zu beobachten ist. Auch, wenn ein Kaninchen schreit, ist das zumeist kein Zeichen von Abwehrverhalten oder Aggression. Das Tier drückt über diese extreme Form der Lautsprache große Angst oder Schmerzen aus.
Mögliche Gründe für aggressives Verhalten von Kaninchen
Wenn Kaninchen sich aggressiv verhalten, kann das einen der folgenden Gründe haben:
● Hormone, die verrückt spielen
● Mangelnde Beschäftigung und Langeweile
● Einzelhaltung und anderweitig nicht artgerechte Haltung
● Schlechte Erfahrungen
● Krankheit
● Zu wenig Platz
Aggressionen bei Kaninchen vermeiden: Tipps
Wenn Sie ein Kaninchen aufnehmen, ist es zunächst wichtig, dass Sie Vertrauen schaffen, damit die Wahrscheinlichkeit für Aggressionen von vornherein minimiert wird. Insbesondere scheue Tiere brauchen eine längerfristige Herangehensweise. Gewöhnen Sie das Tier langsam an eine Transportbox mit Heu oder Leckerbissen. Damit können Sie das Tier etwa vom Käfig oder Gehege auf eine freie Fläche bringen, um es laufen zu lassen.
Das Vertrauen, welches das Tier für die Box entwickelt, wird Ihnen auch bei Transporten zum Tierarzt oder auf Reisen helfen. Lässt sich Ihr Kaninchen ohne Problem aus der Hand füttern, können Sie damit beginnen, es zwischendurch hochzuheben, um etwa in Sachen Pflege Hand anzulegen.
Bestmögliche Haltungsbedingungen sind die Basis, damit sich Kaninchen wohlfühlen und nicht aggressiv auftreten. Neben einem Gehege, das ausreichend groß ist und genügend Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, brauchen vor allem aggressive Tiere Gesellschaft.
Ob ein anderes Kaninchen, das charakterlich zu Ihrem passt, oder die Eingliederung in eine Gruppe: Die beteiligten Tiere sollten zunächst nach und nach an einem ihnen unbekannten Platz zusammengeführt werden. Erst wenn die Tiere zum Beispiel in der Küche oder im Bad miteinander auskommen, geht es gemeinsam in das dauerhafte Gehege. Kontrollieren Sie, ob in der Folgezeit alle Tiere fressen und dass keins der Kaninchen isoliert wird. Sollte es auf Dauer zu Problemen kommen, müssen Sie gegebenenfalls die Gruppenzusammensetzung ändern.
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