Einige der bekannten Mythen über Hunde und Katzen sind wahr, andere sind völliger Unsinn. Häufig steckt etwas ganz anderes hinter dem Verhalten unserer Tierfreunde, als es den Anschein macht. Im Folgenden kümmern wir uns um die vier oben genannten "Wahrheiten".
1. Katzen landen immer auf den Pfoten
Wenn Katzen fallen, landen sie immer auf ihren vier Pfoten und kommen mit dem Leben davon – stimmt das? Tatsächlich haben Katzen einen hervorragenden Gleichgewichtssinn und sind geschickt genug, während des Fallens reflexartig die Pfoten gen Boden zu bekommen. So gibt es Berichte über Katzen, die Stürze aus besonderen Höhen, etwa dem sechsten Stock eines Gebäudes, überlebt haben sollen. Doch Vorsicht: Katzen brauchen eine gewisse Mindesthöhe, um sicher auf den Pfoten landen zu können. Eineinhalb Meter sollten schon gegeben sein, damit die Samtpfoten genug Zeit haben, um sich in eine sichere Landeposition drehen zu können.
Dass eine Katze fast immer auf den Pfoten landet, heißt übrigens nicht, dass sie sich dabei nicht verletzen kann. Zu große Höhen – zum Beispiel vom Balkon aus dem vierten Stock – sind so oder so für Katzen gefährlich und können zu Knochenbrüchen oder schlimmeren Verletzungen führen. Sichern Sie Ihren Balkon daher immer sorgfältig gegen mögliche Stürze Ihrer Fellnase ab.
2. Hunde, die bellen, beißen nicht
Ein bekannter Spruch, den sicher jeder schon einmal gehört hat. Leider ist der Mythos vom friedlichen, aber bellenden Hund totaler Blödsinn. Weder kann pauschal gesagt werden, dass ein bellender Hund beißt, noch, dass er nicht beißt. Das Bellen ist ein Teil der Hundesprache und kann zahlreiche Dinge bedeuten. Hunde bellen unter anderem aus Freude, wenn sie auf etwas aufmerksam machen oder jemanden warnen wollen, wenn sie Rivalen vertreiben oder bedrohen, oder auch, wenn sie aufgeregt oder erschreckt worden sind. Bellen kann vieles bedeuten, garantiert Ihnen aber nicht, dass ein lautstarker Hund nicht beißt. Die Hundesprache sollte stets in ihrer Gesamtheit und im Kontext betrachtet und gedeutet werden.
3. Hunde und Katzen mögen sich nicht
Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass Hunde und Katzen sich nicht mögen – die Fellnasen kriegen sich tatsächlich oft in die Haare. Wichtig ist, zu verstehen, warum dies so ist. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten Tiere generell keine anderen Tierarten mögen, wobei es natürlich individuelle Ausnahmen und gelegentlich ungewöhnliche Tierfreundschaften zwischen verschiedenen und "verfeindeten" Tierarten gibt. Im Normalfall beäugen sich die einzelnen Arten jedoch skeptisch. Das liegt zum Teil an ihren unterschiedlichen Rollen in der Evolution – in der freien Natur bleiben die verschiedenen Tierarten meist untereinander.
Zum Teil aber verstehen sich Hund und Katze buchstäblich oft nicht, weil sie unterschiedliche Sprachen "sprechen". Beide Arten haben eine zum Teil stark entgegengesetzte Körpersprache, die zu Missverständnissen in der Kommunikation führt. Doch die Tiere können lernen, die Ausdrücke des anderen richtig zu deuten und dann durchaus Freunde werden. Wie Sie beide Streithähne aneinander gewöhnen, erfahren Sie im Ratgeber: "Hund und Katze aneinander gewöhnen".
4. Hunde und Katzen sehen nur schwarz-weiß
Das ist falsch. Hunde und Katzen können zwar weniger Farben wahrnehmen und unterscheiden als Menschen, dennoch können sie Farben sehen. Hunde und Katzen sehen hauptsächlich den Spektralbereich von Gelb über Grün und Blau. Rot bleibt ihnen verborgen. Mehr zum Thema Farbensehen von Hunden und Katzen erfahren Sie in den Ratgebern "Hundeblick: Wie sehen Hunde die Welt?" und "Die Augen der Katze: Was können sie sehen?".
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