Erscheinungsbild des Kaukasischen Owtscharka
Der Kaukasische Owtscharka ist robust, massig und muskulös. Ausgewachsen kann er eine Schulterhöhe von bis zu 70 Zentimetern erreichen und 75 Kilogramm schwer werden. Je nach Herkunftsregion sind die Tiere entweder sehr stämmig mit sehr dichtem Fell (transkaukasische Gebiete) oder eher hochbeinig, leichter und kurzhaarig (Steppengebiete). Dem Kaukasischen Owtscharka sieht man die entfernte Verwandtschaft der Hunde mit den Bären deutlich an.
Kaukasischer Owtscharka: Unterschiedliche Felllängen
Den Kaukasischen Owtscharka gibt es in verschiedenen Felllängen. Langhaarig mit verlängertem Deckhaar: Am Hals bildet das Haar eine Art Mähne, die Hinterläufe zeigen gut entwickelte "Hosen" und sind stark befedert. Durch das lange Haar wirkt die Rute sehr dick und buschig. Kurzhaarige Hunde dieser Rasse haben dichtes, verhältnismäßig kurzes Haar, keine Mähne und keine Befederung. Dazwischen gibt es noch eine Übergangs-Varietät mit verlängertem Haar, die allerdings keine Mähne und keine Befederung aufweist.
Fellpflege des Kaukasischen Schäferhunds
Die Haarstruktur ist schlicht und grob mit stark entwickeltem Unterhaar in helleren Farben als das Deckhaar. Die Fellfarben sind sehr unterschiedlich, allerdings zeigen sich meist helle bis rostfarbene Töne; aber auch graue, strohgelbe, weiße und erdfarbene Varianten sind möglich. Das Fellmuster ist teilweise gestreift, gescheckt oder getüpfelt. Die Pflege des langen Fells ist recht zeitaufwendig.
Geschichte des Südrussischen Owtscharka
Die Rasse Kaukasischer Owtscharka ist mindestens 600 Jahre alt. Der Schäferhund aus dem Kaukasus wurde gezüchtet, um selbstständig Herden zu bewachen. Diese Aufgabe als Herdenschutzhund spiegelt sich bis heute in seinem Wesen wider. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von der ehemaligen UdSSR bis an die Grenzen der Türkei und des Irans. Grundsätzlich gibt es Berg- und Steppenkaukasen, wobei diese Unterteilung seit Einführung des Rassestandards 1984 nicht mehr gemacht wird.
Wesen des Herdenschutzhunds aus dem Kaukasus
Ein Kaukasischer Owtscharka ist zwar normalerweise ruhig und ausgeglichen, aber trotzdem kein einfacher Hund. Er trifft gern selbstständig Entscheidungen und wirkt daher eigensinnig. Zudem ist sein Schutztrieb stark ausgeprägt. Als typischer Hütehund ist er kein Kläffer, schlägt aber zuverlässig an, wenn sich etwas seinem Grundstück nähert. Fremden gegenüber ist er oft misstrauisch. Er ist ein guter Aufpasser, neigt aber bei unzureichender Erziehung und Beschäftigung zu Aggression. Dieser Charakter kann in Kombination mit der Größe und Kraft des Tiers schnell gefährlich werden.
Kaukasischer Owtscharka: Erziehung und Sozialisierung
Gute Sozialisierung und konsequente, geduldige Erziehung sind bei diesem selbstbewussten, kräftigen Hund unerlässlich. Außerdem sollte er von Anfang an in die Familie eingebunden werden. Der typische Wachcharakter entwickelt sich erst im Laufe des Erwachsenenalters. Dennoch muss dieser Wesenszug auch schon bei der Welpenerziehung konsequent bedacht werden. Andernfalls kann der Hund unkontrollierbar werden.
Ist der Kaukasische Owtscharka gefährlich?
In Deutschland und Österreich wird der große Hund als gefährlich eingestuft und deshalb in einigen Bundesländern und Kantonen als Listenhund geführt. In Dänemark sind Einfuhr, Zucht und Haltung gänzlich verboten. Diese Rasse ist ausschließlich für erfahrene Hundehalter mit viel Zeit und Durchsetzungsvermögen geeignet.
Haltung des Kaukasischen Schäferhunds
Die Kaukasen sind – von der Erziehung und Beschäftigung abgesehen – eine recht anspruchslose Rasse, was ihre Haltung betrifft. Sie kommen mit Hitze und Kälte gleichermaßen gut zurecht. In einer wettergeschützten Hütte können sie hervorragend draußen leben, solange sie dennoch Familienanschluss haben. Als reiner Zwinger- oder Wohnungshund sind die bewegungsliebenden Tiere absolut nicht geeignet. Da den südrussischen Schäferhunden das Bewachen im Blut liegt, sollten sie diesen Trieb auf einem großen Grundstück ausleben dürfen. Das Anwesen sollte unbedingt umzäunt und von außen nicht zugänglich sein, um Fremde nicht zu gefährden. Kinder und ältere Menschen sollten den Hund nicht führen, da die Tiere enorme Kraft entwickeln können. Mit Katzen versteht sich der Owtscharka normalerweise nicht – haben Sie bereits eine Samtpfote zu Hause, sind andere Hunderassen besser geeignet.
Für welche Aufgaben eignet sich der Kaukasische Owtscharka?
Owtscharkas sind aus ihrer Geschichte heraus bestens als Wachhunde geeignet. Eine Begleithundeausbildung ist durchaus sinnvoll. Für Hundesport eignen sich die Kaukasen weniger, da sie keinerlei "will to please" gegenüber ihrer Bezugsperson an den Tag legen. Von einer Ausbildung zum Schutzhund wird dringend abgeraten. Obwohl er einen starken Schutztrieb hat, ist das keine gute Idee, da die ohnehin schon vorhandene Veranlagung dabei zu sehr verschärft wird. Der Hund könnte dadurch so schwer zu kontrollieren sein, dass er hochgefährlich wird. Kaukasische Owtscharkas gehören ausschließlich in sehr erfahrene Hundehalterhände.