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Teacup Chihuahua: Sind Teacup Hunde Tierquälerei?

Sogenannte Teacup Hunde wie der Teacup Chihuahua sind keine eigene Rasse, sondern besonders winzig gezüchtete kleine Hunderassen. Sie sind so klein, dass sie als ausgewachsene Tiere in eine Teetasse passen, daher kommt die Bezeichnung "Teacup". So niedlich die Mini-Hunde auch aussehen – für die Tiere selbst ist ihre geringe Größe mit gesundheitlichen Problemen verbunden. Daher gilt die Zucht von Teacup Hunden als Tierquälerei.
Der klitzekleine Teacup Chihuahua passt in eine Teetasse – Shutterstock / Linn Currie
Der klitzekleine Teacup Chihuahua passt in eine Teetasse – Shutterstock / Linn Currie

Unter seriösen Züchtern sind Teacup Hunde verpönt, doch leider lässt sich mit den winzigen Tierchen viel Geld verdienen. Ein Teacup Chihuahua erfüllt mit seinen großen Kulleraugen, dem großen Kopf, seinem Mini-Körper und den zarten Beinchen das Kindchenschema – und dem können viele Menschen nicht widerstehen. Dass es sich bei dieser Art von Züchtung um Tierquälerei handeln könnte, ist den Käufern oft nicht bewusst.

Winzig, winziger, Teacup Hunde

Teacup Hunde können bei allen kleinen Hunderassen zufällig in einem Wurf dabei sein. Allerdings entsprechen die Mini-Hunde nicht dem Rassestandard und werden von seriösen Züchtern nicht zur weiteren Zucht zugelassen. Ein erwachsener Teacup Chihuahua wiegt zum Beispiel nicht mehr als 1.000 Gramm, ein normaler Vertreter dieser Rasse sollte jedoch dem Standard gemäß mindestens 2.000 bis 3.000 Gramm wiegen. Die winzigen Tierchen gibt es auch bei den Rassen Yorkshire Terrier, Shih Tzu oder Malteser, aber auch Spitze und Pudel gibt es im Miniaturformat.

Tierquälerei: Mini-Hunde wie der Teacup Chihuahua

Unseriöse Züchter verkaufen nicht nur die zufälligen Teacup Hunde aus einem Wurf zu einem völlig überteuerten Preis, sondern verpaaren die besonders kleinen Hunde auch noch miteinander. Die Hundemutter ist zu klein, um ihre Welpen auf natürlichem Wege zu gebären, da die Köpfe ihrer Babys zu groß sind. Die Mini-Welpen müssen dann per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden – für das Muttertier eine große Belastung.

Aufgrund ihrer geringen Größe haben der Teacup Chihuahua und seine Leidensgenossen mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. So ist beispielsweise die Schädeldecke oft nur so dünn wie Papier – oder gar nicht vorhanden. Die Kniescheiben in den dünnen Beinchen springen teilweise bei der kleinsten Bewegung heraus. Diese sogenannte Patellaluxation hindert die armen Tiere daran, sich artgerecht zu verhalten. Kann ein Hund nicht nach Herzenslust umherlaufen, die Gegend erschnüffeln und herumtollen, dann ist das Tierquälerei. Teacup Shih Tzus haben wiederum häufig einen Unterbiss und können nicht richtig fressen. Eine rasche Unterzuckerung, Herzprobleme und eine generell geringe Lebenserwartung kommen oft noch hinzu.

Qualzucht nicht unterstützen

Lassen Sie sich nicht vom niedlichen Aussehen der Teacup Hunde oder aus Mitleid dazu verführen, solche Tiere zu kaufen. Sie meinen es sicher gut, doch die unseriösen Züchter fühlen sich durch jedes (für sie) erfolgreiche Geschäft dazu ermutigt, mit dieser Tierquälerei weiterzumachen. Planen Sie stattdessen für den Hundekauf viel Zeit ein, um einen gesunden Vierbeiner aus einer liebevollen Zucht oder – noch besser – einen niedlichen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren. So unterstützen Sie Menschen, denen das Wohl der Tiere am Herzen liegt.

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