Ob ein Hund einer Rasse angehört, die als "gefährlich" eingestuft wird, ist deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Jedes Bundesland legt die Rassen, für die bestimmte Regelungen gelten, selbst fest. Hunde dieser potenziell gefährlichen Rassen, die auch als Listenhunde bezeichnet werden, dürfen nur unter bestimmten Bedingungen gehalten werden – so kann etwa das Tragen eines Maulkorbs Pflicht für sie sein. Ein positiv ausfallender Wesenstest kann die Tiere jedoch von diesen speziellen Auflagen freistellen. Der Ablauf des Wesenstests kann von Land zu Land sowie von Sachverständigem zu Sachverständigem etwas variieren.
Vor dem Wesenstest für Hunde
Bevor ein Wesenstest mit Ihrem Hund durchgeführt werden kann, müssen Sie ihn zunächst dafür anmelden. Das kann beispielsweise direkt beim Veterinäramt in Ihrem Wohnort oder auch über einen Tierarzt, Züchter oder Hundetrainer erfolgen. In einigen Ländern ist ein Sachkundenachweis für Hundehalter Voraussetzung, um seinen Hund für den Wesenstest anmelden zu können. Dieser bescheinigt, dass Sie die nötige Sachkunde für die Haltung bestimmter Hunderassen besitzen. Informationen dazu erhalten Sie bei der jeweiligen Stadtverwaltung.
Möglicher Ablauf eines Hundewesenstests
Beim Wesenstest kann das Verhalten des Hundes sowohl in der Gruppe mit anderen Hunden und ihren Haltern als auch alleine geprüft werden. Dabei wird beobachtet, wie er sich gegenüber Menschen und anderen Hunden verhält. Dazu werden verschiedene Situationen simuliert, die ein möglicherweise beim Hund vorhandenes aggressives Verhalten zutage fördern sollen. Bei einem Hundewesenstest werden neben verschiedenen Situationen auch unterschiedliche Umgebungen getestet, um zu sehen, wie sich ein Hund bei wechselnden Geräuschpegeln und Reizen verhält.
Der bei der Prüfung anwesende Sachverständige bewertet währenddessen das Verhalten des Hundes. Stuft er es als unauffällig ein, gilt der Test als bestanden und Sie erhalten ein Schriftstück, das dies bestätigt. Die Kosten für einen solchen Hundewesenstest liegen bei rund 50 bis 200 Euro.
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