Hundehaltung

Hundeintelligenz: Wie schlau sind die Vierbeiner?

Die Frage nach der Hundeintelligenz zu beantworten, gestaltet sich schwierig. Hunde lassen sich nicht mit menschlichen Maßstäben messen oder mit Menschen vergleichen, da sie schlicht anders sind. Trotzdem meinen Wissenschaftler, Hunde seien so schlau wie menschliche Kleinkinder. Wie kommt das?
Dieses pfiffige Kerlchen hört aufmerksam zu – Shutterstock / Gladskikh Tatiana
Dieses pfiffige Kerlchen hört aufmerksam zu – Shutterstock / Gladskikh Tatiana

Wenn Hunde ihrem Halter aufmerksam folgen, auf ihn hören und schnell lernen, gelten sie als schlau. Doch die Hundeintelligenz ist – wie auch die Menschenintelligenz – weitaus komplexer als bloße Lernfähigkeit. Diese können wir Menschen erkennen, doch das verborgene Potenzial der Vierbeiner bleibt für uns unsichtbar.

Hundeintelligenz: Ein unterschätztes Talent?

Der amerikanische Hundeforscher und Psychologe Stanley Coren hat sich ausführlich mit der Hundeintelligenz beschäftigt und versucht, sie zu messen. Er unterscheidet zwischen der sogenannten instinktiven und adaptiven Intelligenz sowie der Arbeits- und Gehorsamsintelligenz. Die instinktive Hundeintelligenz ist das angeborene Potenzial des Hundes, die adaptive Intelligenz bezeichnet die erlernten Fähigkeiten des Vierbeiners.

Die Arbeits- und Gehorsamsintelligenz hingegen beschreibt, wie gut ein Hund mit seinem Menschen zusammenarbeitet, ihm gehorcht und bestimmte Aufgaben lernt, die nicht für sein Überleben notwendig sind. Diese hat Coren versucht, systematisch zu erfassen und dabei zu schauen, ob manche Hunderassen außerordentlich schlau im Vergleich zu ihren Artgenossen sind. Hierfür befragte er Hundetrainer in mehr als 1.000 Hundeclubs in den USA nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema Hundeintelligenz. Das Ergebnis: Hunde seien nach Ansicht Corens so schlau wie zweieinhalbjährige Kinder, was ihre Lernfähigkeit betrifft.

Diese Hunderassen gelten als besonders schlau

Coren erstellte im Zuge seiner Studie eine Rangliste mit den Hunderassen, die er als außerordentlich schlau einschätzt und mit denen, die in Sachen Gehorsam nicht so gut abgeschnitten haben. Demnach ist der Border Collie am intelligentesten, dicht gefolgt vom Pudel und dem Deutschen Schäferhund. Platz vier geht an den familienfreundlichen Golden Retriever und danach kommt der Dobermann. Als weniger schlau ordnete der Wissenschaftler den Afghanischen Windhund und den Basenji ein. Auch die Englische Bulldogge machte in seiner Studie zur Hundeintelligenz keine gute Figur.

Allerdings muss hierbei betont werden, dass dies nur die für Menschen sichtbare Lernfähigkeit in Form von Gehorsam betrifft. Möglicherweise sind die Hunderassen, die "dümmer" wirken auf dem Gebiet der instinktiven und adaptiven Hundeintelligenz besonders pfiffig. Es kann sein, dass sie zwar verstehen, was die Menschen von ihnen wollen, jedoch keine Lust haben, die Aufgabe auszuführen. Die Hauptsache ist ohnehin eine harmonische Mensch-Hund-Freundschaft.

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