Hundehaltung

Hundeangriff abwehren: So reagieren Sie richtig

Ein Hundeangriff ist zum Glück recht selten, doch trotzdem gibt es immer wieder Vorfälle, in denen Hunde Jogger, Radfahrer oder Kinder scheinbar ohne Vorwarnung attackieren. Wenn Sie wissen, wie Sie einen Hundeangriff abwehren können, sind Sie für solche Fälle gewappnet.
Wenn ein Hund Ihnen so entgegenläuft, heißt es: Ruhe bewahren! – Shutterstock / AsyaPozniak
Wenn ein Hund Ihnen so entgegenläuft, heißt es: Ruhe bewahren! – Shutterstock / AsyaPozniak

In der Regel erfolgt ein Hundeangriff, weil der Jagdtrieb eines Hundes geweckt wurde, oder aus Angst. Die meisten Vierbeiner sind gut erzogen und ihre Halter haben ihnen beigebracht, keine Menschen grundlos anzugreifen. Doch Hunde sind nichtsdestotrotz Raubtiere und handeln instinktiv – dies kann schlimmstenfalls in einer Attacke münden. Überdies gibt es auch aggressive Hunde, die aufgrund einer Angststörung oder schwerer Erziehungs- und Haltungsfehler Verhaltensprobleme entwickelt haben. In so einem Fall müssen Sie wissen, wie Sie einen Hundeangriff abwehren.

Hundeangriff abwehren: Ruhig bleiben und beschwichtigen

Es gibt im Wesentlichen zwei Hauptgründe für einen Hundeangriff: Jagdtrieb und Angst. Insbesondere Jogger oder Radfahrer können den Jagdtrieb eines freilaufenden Hundes provozieren, der den Menschen in diesem Fall für Beute hält. Sehen Sie, wie ein Hund Sie mit dem Blick fixiert und schnurstracks auf Sie zuläuft, bleiben Sie stehen. Jogger und Spaziergänger stecken am besten ihre Hände in die Hosentaschen oder legen die Arme seitlich am Körper an, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Als Radfahrer steigen Sie auf der Seite ab, die vom Hund abgewandt ist, und bringen so das Rad zwischen sich und den Hund. Drehen Sie sich seitlich zum Hund, aber nicht mit dem Rücken zu ihm, und sehen Sie an ihm vorbei. Das Abwenden des Blicks und das Seitlichdrehen des Körpers imitieren Beschwichtigungssignale von Hunden, sodass der Vierbeiner sich wieder beruhigt. Bleiben Sie so lange so stehen, bis der Hund das Interesse verliert und sich abwendet, dann können Sie sich ruhig, ohne hastige Bewegungen, zurückziehen.

Wichtig ist, dass Sie einen Hundeangriff abwehren, ohne den Hund noch weiter zu provozieren. Reagieren Sie Ihrerseits aggressiv oder laufen Sie davon, stachelt das den Hund noch mehr an. Dabei versteht er einen direkten Augenkontakt und eine frontale Körperhaltung ihm gegenüber als Aggression. Auch wildes Herumfuchteln oder Winken mit den Armen sowie lautes Brüllen sind meist kontraproduktiv und können die Situation eskalieren lassen.

Was tun, wenn der Hund zubeißen will?

Droht der Hundeangriff zu eskalieren und der Hund will Sie beißen, können Sie ihn abwehren, indem Sie ihn von sich ablenken. Das bedeutet, dass Sie dem aggressiven Hund eine Alternative zum Beißen geben müssen. Dies kann ein Regenschirm, ein Stock oder eine Tasche sein, ein Rucksack oder eine Jacke. Halten Sie den Gegenstand zwischen sich und den Hund, sodass er sich dort hinein verbeißen kann. Lassen Sie den Gegenstand jedoch nicht einfach los, da das Tier daran sonst schnell das Interesse verliert und Sie wieder angreift. Bleiben Sie weiterhin ruhig und versuchen Sie, sich ganz langsam und gleichmäßig rückwärts vom Hund wegzubewegen. Wenn Sie trotz aller Versuche, einen Biss zu vermeiden, doch einmal gebissen wurden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Im Ratgeber "Von Hund gebissen: Muss ich nach Hundebiss zum Arzt" erfahren Sie Weiteres.

Zusammenfassung: Wie Sie einen Hundeangriff abwehren

  • ● Stehen bleiben
  • ● Ruhe bewahren
  • ● Arme an den Körper legen oder Hände in die Hosentaschen stecken
  • ● Körper seitlich wegdrehen
  • ● Blick abwenden
  • ● Warten, bis der Hund das Interesse verliert
  • ● Alternativen zum Beißen anbieten
  • ● Langsam und ruhig rückwärts gehen und sich vorsichtig entfernen

Im folgenden Video können Sie sich diese Tipps noch einmal am Beispiel eines Joggers ansehen, der einen Hundeangriff abwehren will:

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