Hundehaltung

Hund vor Supermarkt anleinen? Besser nicht

"Wir müssen leider draußen bleiben" – ein Hinweis, den wir häufig vor Geschäften, Kneipen, Restaurants und vor dem Supermarkt lesen. Doch hat das Schild überhaupt rechtlichen Wert? Und was tun wir als Hundehalter, wenn uns beim Gassigehen spontan einfällt, dass wir noch Einkäufe erledigen müssen? Den Hund vor dem Supermarkt anleinen ist jedenfalls nicht immer die beste Idee.
Für viele Vierbeiner ist das Warten vor dem Supermarkt eine wahre Tortur – Shutterstock / locrifa
Für viele Vierbeiner ist das Warten vor dem Supermarkt eine wahre Tortur – Shutterstock / locrifa

Wer seinen Hund vor dem Supermarkt anleint, tut diesem in der Regel nichts Gutes. Zwar überstehen einige Vierbeiner die Zeit des Wartens auf Herrchen oder Frauchen sehr tapfer und auch ohne große Anstrengung – doch kann die Situation auch sehr unangenehm sein oder sogar gefährlich werden.

"Wir müssen leider draußen bleiben" – Hausrecht gilt!

Es ist grundsätzlich Sache des Ladenbesitzers, ob dieser die Mitnahme von Tieren, speziell von Hunden, erlaubt. Der Inhaber verfügt über das Hausrecht und darf entscheiden, ob Wuff herein darf oder nicht. Abseits des Hausrechts gelten gesetzliche Vorschriften, die Hunde und andere Tiere in bestimmten Geschäften nicht dulden: Haustiere dürfen sich gemäß einer europäischen Verordnung über Lebensmittelhygiene nicht in Räumen aufhalten, in denen Lebensmittel zubereitet, behandelt oder gelagert werden – also auch nicht in einem Supermarkt. Diese Regel steht über dem Hausrecht; ein Hinweisschild à la "Wir müssen draußen bleiben" ist nicht nötig (für Ladenbesitzer allerdings zu empfehlen).

Hund vor dem Supermarkt anleinen – keine gute Idee

Was also tun, wenn Sie auf dem Heimweg noch schnell in den Supermarkt müssen, der Hund aber nicht herein darf? Viele Hundebesitzer leinen Ihre Hunde dann für den Einkauf vor dem Supermarkt an – immer wieder stehen Hunde vor den Türen von Supermärkten und Geschäften, warten sehnsüchtig auf Herrchen oder Frauchen und fühlen sich in den meisten Fällen nicht wohl. Es bleibt jedem Hundehalter überlassen, ob er seinen Hund so warten lässt – empfehlenswert ist die Methode in der Regel nicht. Es gibt mehrere Gründe, die gegen das Anleinen vor dem Supermarkt sprechen:

Hunde erfahren Stress, wenn sie ohne Bewegungsfreiheit, schlimmsten Falls noch an einer zu kurzen Hundeleine, an einem Ort festgebunden sind, der ihnen fremd und unangenehm ist. Vor einem Supermarkt gehen viele Menschen herum, oft rattern laute Einkaufswagen vor der Hundenase hin und her und permanent geht die Schiebetür des Marktes auf und zu. Ihr Hund kann unangenehmen Situationen angeleint nicht aus dem Weg gehen und muss sie minutenlang ertragen. Einige Hunde können in solchen Lagen mitunter aggressiv oder panisch reagieren. Hinzu kommt, dass die Vierbeiner während des Wartens oft schutzlos der Witterung ausgesetzt sind – heiße Sonne im Sommer kann zu einem Hitzschlag führen; Wind, Kälte und Regen im Winter zu einer Erkältung oder Unterkühlung.

Vorsicht vor Hundediebstahl vor dem Supermarkt

Neben diesen Stress- und Gesundheitsfaktoren spricht noch ein weiterer Grund gegen das Anleinen von Hunden vor dem Supermarkt: Hundediebstahl. Während Sie Ihre Einkäufe im Inneren erledigen, ist der Hund draußen auf sich allein gestellt. Der illegale Hundehandel ist eine große Gefahr für alleingelassene Hunde. Immer wieder werden Kaltschnäuzer vor Supermärkten entführt. Andere Passanten wissen nicht, dass der Dieb ein Dieb ist, und denken, dass es sich um das Herrchen handelt, das da mit seinem Hund weggeht. Wenn Sie Ihre Einkäufe erledigt haben, fehlt von Ihrem Hund im schlimmsten Fall jede Spur.

Es ist zwar nicht gesetzlich verboten, den Hund vor dem Supermarkt anzuleinen – Hundehalter haben jedoch die Pflicht, ihren Hund ordnungsgemäß zu beaufsichtigen. Außerhalb des privaten Umfelds sollten Sie immer darauf achten, dass Sie auf Ihren Hund aufpassen. Lassen Sie ihn in einer Umgebung wie vor einem Supermarkt daher am besten nicht alleine.

Einkaufen mit Hund: Am besten zu dritt

Das Einkaufen mit Hund funktioniert am besten, wenn Sie mit zwei Personen zum Supermarkt gehen. Während Sie oder Ihre Begleitung einkaufen, wartet der jeweils andere einfach vor dem Supermarkt mit Wuff und gibt diesem Sicherheit. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie Ihren Hund schlichtweg zu Hause lassen, wenn Sie einkaufen gehen. Hunde warten sowieso nicht gerne und haben mehr davon, wenn ein ausgiebiger Spaziergang ohne einen Stopp vor einem Supermarkt ganz den Bedürfnissen des Hundes angepasst ist.

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