Hundehaltung

Hund scheren: Wann ist davon abzuraten?

Gerade im Sommer denken Herrchen und Frauchen schnell daran, ihren Hund scheren zu lassen. Schließlich ist es so heiß und ihr Hund tut Ihnen leid, weil er ständig hechelt. Mit der Kahlrasur tun Sie Ihrem Vierbeiner also etwas Gutes – oder? Tatsächlich will das Scheren Ihres tierischen Freundes gut überlegt sein!
Das Hundefell zu scheren ist nicht immer sinnvoll – Shutterstock / Baronb
Das Hundefell zu scheren ist nicht immer sinnvoll – Shutterstock / Baronb

Geschorene Hunde sind im Sommer ein alltäglicher Anblick. Manchmal sind die Vierbeiner nach dem Besuch im Friseursalon kaum wiederzuerkennen und einst plüschige Fellbündel sind zu zierlichen Gestalten geworden. Wenn auch Sie mit dem Gedanken spielen, Ihren Hund zu scheren, sollten Sie zunächst darüber nachdenken, ob das überhaupt das Richtige für Ihren Vierbeiner ist. Denn im schlimmsten Fall schaden Sie ihm mit so einer Komplettrasur sogar.

Das Scheren kann gefährlich werden

Ein Hund wird normalerweise durch sein Fell vor äußeren Einflüssen wie Nässe, Schmutz und Sonne geschützt. Wenn er geschoren wird, fällt dieser Schutz weg und Ihr Liebling ist in den heißen Monaten zum Beispiel der prallen Sonne schutzlos ausgeliefert. Es kann zu Sonnenbränden kommen, die unter Umständen sogar langfristig den Haarwuchs schädigen. Dann wächst das Fell ungleichmäßig nach und bietet auch im Winter keinen ausreichenden Schutz mehr. Ohne Fell ist Ihr Hund außerdem anfällig für einen Sonnenstich oder Hitzschlag.

Hunderassen, die viel schwimmen, brauchen ihr Fell ebenfalls zum Schutz der Haut. Gehen sie kahlgeschoren ins Wasser, fangen Sie schnell an zu frieren. Außerdem wachsen Deckhaar und Unterwolle unterschiedlich schnell und nach ein paar Wochen ist Ihr Hund vielleicht nur von wolligem Unterfell bedeckt. Damit sieht er erstens nicht mehr aus wie er selbst, und zweitens ist er viel schlechter vor Umwelteinflüssen geschützt als unter seinem Deckhaar.

Auf das Fell kommt es an

Es gibt aber auch Hunderassen, die vom regelmäßigen Scheren profitieren: Wenn Ihr Hund zu einer Rasse mit schnell wachsendem Haar gehört, also zum Beispiel ein Pudel ist, tun Sie ihm mit dem Besuch im Hundesalon einen Gefallen. Dasselbe gilt für Hunde ohne Haarwechsel wie etwa Spanische Wasserhunde – da ihr Fell immer weiter wächst und nicht ausfällt, muss es regelmäßig gekürzt werden. Und auch Rassen ohne Unterfell wie Yorkshire Terrier bekommen durch regelmäßiges Scheren normalerweise keine Probleme. Achten Sie also einfach auf die Fellbeschaffenheit Ihres Lieblings und fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt.

Was kann ich stattdessen tun?

Wenn das Fell Ihres Hundes wirklich zu dicht wird, können Sie ihm gerade im Sommer natürlich trotzdem etwas Erleichterung verschaffen: Gegen ein Kürzen des Deckhaars ist nichts einzuwenden. Außerdem können sie auch die dichte Unterwolle mit einer Bürste auskämmen. Wenn Sie Hunde abkühlen wollen, ohne ihnen gleich ans Fell zu gehen, gibt es noch viele andere Möglichkeiten: Sorgen Sie für ausreichend Trinkwasser und verlegen Sie das Gassigehen im Sommer möglichst in die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Außerdem freut sich Ihre Vierbeiner bestimmt über ein ausgiebiges Bad in einem Bach, See oder Fluss, das er besonders genießen kann, wenn er noch durch sein gewohntes Fell geschützt ist.

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