Hundeerziehung

Gebrauchshundprüfung: Disziplinen, Regeln und Ablauf

Die Gebrauchshundprüfung, die den Gebrauchshundsport betrifft, wurde hierzulande bis Ende 2011 als Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde durchgeführt. Sie besteht aus den drei Disziplinen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst. Lesen Sie hier, wie Übungen und Ablauf der Prüfung aussehen.
Fährtenarbeit ist eine von drei Disziplinen der Gebrauchsprüfung und braucht eine gute Nasenveranlagung – shutterstock / Barna Tanko
Fährtenarbeit ist eine von drei Disziplinen der Gebrauchsprüfung und braucht eine gute Nasenveranlagung – shutterstock / Barna Tanko

Die im Schutzhundesport durchgeführte Gebrauchshundprüfung soll Ihren Vierbeiner fordern und vor allem Spaß machen. Das früher verwendete Wort "Vielseitigkeitsprüfung" ist wörtlich zu nehmen: Gut möglich, dass Ihr treuer Begleiter eher zum Fährtenhund veranlagt ist. Sie als Hundeführer müssen dann entscheiden, ob Ihre Fellnase als reiner Fährtenhund oder in allen drei Disziplinen ausgebildet werden soll.

Gebrauchshundprüfung im Hundesport: Definition

Die Gebrauchshundprüfung im Gebrauchshundsport, der auch als Vielseitigkeitssport bezeichnet wird, wird nach den Regeln der Internationalen Prüfungsordnung (IPO) abgelegt. Die verschiedenen Sportdisziplinen werden auch Abteilungen genannt. Neben der alle drei Sparten umfassenden Gebrauchsprüfung gibt es auch Einzelprüfungen zum Fährten- und Schutzhund.

Um in den Gebrauchshundsport eintreten zu dürfen, müssen Sie zunächst die Begleithundeprüfung erfolgreich absolviert haben. Anschließend vergehen oft Jahre, bis Ihr Vierbeiner eine umfassende Gebrauchsprüfung erfolgreich ablegen kann. Entsprechend viel Geduld, Disziplin und Fleiß sind beim Training nötig.

Fährtenarbeit in der Gebrauchshundprüfung

Bei der Fährtenarbeit legen Sie selbst eine Fährte, indem Sie einen Fuß nach dem anderen aufsetzen und so eine Gerade abschreiten. Am Ende legen Sie ein Leckerchen oder Spielzeug auf den Boden. Dabei lassen Sie Ihren Hund zusehen, um ihn zusätzlich zu stimulieren. Im weiteren Verlauf erschweren Sie die Aufgabe durch Wellenlinien, rechte oder spitze Winkel sowie mehrere Gegenstände auf eine Fährte.

Könner in dieser Disziplin sind in der Lage, noch nach drei Stunden und unabhängig von der Witterung fast zwei Kilometer lange Fährten zu verfolgen – und dabei sämtliche kleine und große Gegenstände zu finden, die ausgelegt wurden. In der Prüfung beginnen die Anforderungen bei Fährten von 400 bis 800 Schritten und drei Gegenständen pro Fährte.

Unterordnung in der Gebrauchshundprüfung

In der Abteilung Unterordnung wird das Verhältnis zwischen Hundeführer und Hund unter die Lupe genommen. Ziele sind gemeinsames, harmonisches Laufen sowie eine freudige, korrekte und schnelle Ausführung der Übungen. Zu diesen gehören die Hauptbestandteile Fußlaufen, Sitz, Platz, Apportieren, Voraussenden und Ablage. Daneben zählen auch die Schussgleichgültigkeit und das Laufen durch eine Menschenmenge ohne die mindeste Aggression zu den Anforderungen.

Schutzdienst in der Gebrauchshundprüfung

In der Disziplin Schutzdienst wird die Wesensfestigkeit Ihres Hundes beurteilt. Es handelt sich um die Abteilung im Gebrauchshundsport, in der der Vierbeiner am stärksten belastet wird und besonders viel Training nötig ist. Er gerät bei den Übungen in hohe Trieblagen und muss dennoch aus der jeweiligen Reizsituation sofort wieder in das gehorsame Verhalten zurückkehren können. Ausgeglichenheit, Nervenstärke, Selbstsicherheit und Belastbarkeit sind neben der Beherrschung des Triebverhaltens die entscheidenden Voraussetzungen, um diese Prüfung erfolgreich ablegen zu können.

Die Übungen im Schutzdienst sind: Streife nach dem Helfer, Stellen und Verbellen und ein Überfall des Helfers auf den Hund. Sobald der Helfer ruhig steht, muss der Hund genug Überblick und Kontrolle zeigen, ihn nur zu bewachen. In der entstandenen Ruhephase des Vierbeiners nutzt der Helfer die Gunst der Stunde, um zu fliehen. Erst wenn der Hundeführer den entsprechenden Befehl gibt, darf der Hund die Verfolgung aufnehmen. Anschließend soll er den Helfer auf Distanz stellen. Dieser greift erneut an und der Hund soll die Attacke des Helfers abwehren.

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