Wie praktisch das Kommando "Zieh" sein kann, zeigen vor allem Momente, in denen der Mensch gehandicapt ist – egal, ob temporär oder dauerhaft. Dann kann sich Ihr Hund als Rettung in der Not erweisen. Denn wenn Sie zum Beispiel Ihre Hand oder den ganzen Arm nach einem Unfall nicht mehr richtig benutzen können, kann Ihr Vierbeiner Ihnen regelrecht die Pfote reichen. Oder aber er hat einfach Spaß daran, Ihnen zu helfen – dann profitieren beide Seiten von dieser speziellen Hundeerziehung. Doch wie bringen Sie Ihrem Vierbeiner den Befehl "Zieh" am besten bei?
So bereiten Sie die ersten "Zieh"-Übungen vor
Suchen Sie sich für das Training einen Ort mit einem weichen Untergrund, wo möglich nichts klappern oder scheppern kann. Sonst erschreckt sich Ihr Vierbeiner womöglich bei den ersten Versuchen und hat dann keine Lust mehr auf eine Fortsetzung. Schnell und einfach sollte Ihr Hund das Kommando "Zieh" mithilfe seines Lieblingsspielzeugs lernen. Außerdem benötigen Sie ein Objekt, das Ihr Vierbeiner später ziehen soll, wie zum Beispiel einen Korb oder eine Getränkekiste. Achten Sie jedoch darauf, dass der Gegenstand der Größe Ihrer Fellnase entspricht. Kleine Hunde sollten mit etwas Leichterem wie einer Wasserflasche starten. Damit das Training funktioniert, brauchen Sie außerdem ein Seil. An einem Ende des Seils befestigen Sie das Spielzeug, an dem anderen das Objekt, das Ihr Vierbeiner ziehen soll. Jetzt kann die Übung losgehen.
Zur richtigen Zeit das Kommando geben
Sobald sich Ihr Hund seinem Spielzeug nähert und es ins Maul nimmt, sagen Sie das Kommando "Zieh" – auch, wenn sich das Objekt gar nicht oder nur minimal bewegt. Wenn sich der Gegenstand bereits ein paar Zentimeter bewegt haben sollte, können Sie Ihren Vierbeiner loben. Wiederholen Sie diese Übung, bis Ihr Hund das Prinzip verstanden hat, und steigern Sie langsam aber sicher die Entfernung, die er mit seinem Spielzeug im Maul zurücklegen muss. Zu Beginn können Sie Ihren Hund auch begleiten und gegebenenfalls ein wenig unterstützend am Seil ziehen.
Übung macht den Meister
Mit der Zeit wird Ihr treuer Begleiter das Kommando "Zieh" so verinnerlicht haben, dass er nicht mehr auf sein Spielzeug als Motivation angewiesen ist. Stattdessen geben Sie den Befehl "Zieh" und zeigen auf das Objekt, das Ihr Vierbeiner ziehen soll – und Ihr Hund gehorcht. Doch denken Sie daran: All das wird er nicht an einem Tag lernen. Üben Sie mit ihm in mehreren kleinen Einheiten.
Ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf
Wenn Ihr Hund das Kommando "Zieh" beherrscht, können Sie Ihren Vierbeiner in den Haushalt integrieren. Befestigen Sie zum Beispiel ein Seil an einer Schublade und geben Sie das Kommando "Zieh". Anschließend können Sie sich bedienen, ohne einen Handschlag getan zu haben. Oder aber Sie geben den Befehl und zeigen auf Wäschestücke, die auf der Leine trocknen: Mit etwas Übung wird Ihr Hund die Kleidung von der Leine ziehen. Wenn Ihr Vierbeiner richtig pfiffig ist, kann er Ihnen sogar beim Ausziehen helfen, wenn Sie zum Beispiel einen gebrochenen Arm oder ein gebrochenes Bein haben. Er kann zum Beispiel am Hosenbein oder Pulloverärmel ziehen, damit Sie sich leichter aus dem Kleidungsstück "herauswinden" können. Aber nie vergessen: Loben Sie Ihren Helfer nach getaner Arbeit mit einer ausgiebigen Streicheleinheit.
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