Der Begriff Obedience Training leitet sich vom englischen Wort für Gehorsam ab. Generell geht es dabei um ein perfektes Verständnis zwischen Mensch und Hund. Oft wird Obedience Training mit Dressurreiten verglichen und Agility mit Springreiten – das "Gehorsamkeitstraining" ist also eine Art besondere Kür.
Gehorsam und Kommunikation
Beim Obedience Training geht es vor allem um die perfekte Kommunikation zwischen Mensch und Hund – die richtige Erziehung und Konsequenz sind hier Voraussetzungen. Auch muss der Vierbeiner seinem Herrchen zu 100 Prozent vertrauen – einige Übungen werden beispielsweise über eine große Distanz zwischen den beiden Partnern oder sogar außer Sichtweite ausgeführt.
Aber auch die soziale Verträglichkeit des Tiers mit anderen Vierbeinern oder Menschen wird überprüft. Anders, als es der Begriff "Gehorsam" vermuten lässt, geht es beim Obedience Training nicht um Drill. Ihr Hund soll nicht einfach auf Befehl spuren, sondern Ihnen freiwillig folgen und auf Sie hören. Das erreichen Sie, indem Ihr Hund Spaß am Training hat und spürt, dass es für ihn von Vorteil ist, sich nach Ihnen zu richten. Grundsätzlich ist das Obedience Training für Hunde aller Größen, Rassen und Altersgruppen geeignet. Die Richter sind angewiesen, bei der Bewertung auf die Besonderheiten der Teilnehmer Rücksicht zu nehmen.
Obedience Training: Geschichte der Hundesportart
Wie Agility hat auch das Obedience Training seinen Ursprung in England. Vor fast einem Jahrhundert wurde es im Rahmen der Vielseitigkeitsprüfungen erfunden. Erst seit 1951 gilt es aber als anerkannte Sportart für den Hund. Es gibt vier verschiedene Klassen: Die Beginnerklasse sowie die Klassen eins, zwei und drei. In jeder Leistungsstufe gibt es jeweils zehn Übungen, die nacheinander fehlerfrei ausgeführt werden müssen. Darunter sind Apportieren, Eigenidentifikation, Positionswechsel und Wesensfestigkeit.
Obedience Training und Agility: Unterschied?
Der englische Begriff "Agility" lässt sich mit "Wendigkeit" und "Flinkheit" übersetzen. Zwar wird bei dieser Hundesportart auch die Bindung zwischen Mensch und Hund gefördert, aber die Freundschaft steht weniger im Mittelpunkt des Interesses, sondern ist eher ein toller Nebeneffekt. Bei einem Agility-Wettbewerb müssen die teilnehmenden Hunde nacheinander einen Parcours mit Hindernissen durchlaufen, und das möglichst schnell und fehlerfrei. Der Halter gibt dem Vierbeiner per Körpersprache und Hörzeichen zu verstehen, was zu tun ist.
Beim Obedience kommt es nicht auf Schnelligkeit und körperliche Leistung an, sondern hier ist die Festigung der Bindung zwischen Tier und Halter oberstes Ziel. Daher ist Obedience Training für alle Hunde geeignet, Agility jedoch nur für einige, körperlich fitte Vierbeiner. Es gibt allerdings auch Hunde, die an beiden Sportarten Spaß haben – das eine schließt das andere nicht aus.
Diese Themen zur Hundeerziehung könnten Sie auch interessieren:
Positive Verstärkung in der Hundeerziehung: Was bringt sie?