Wissenschaft

Wachtel-Tarnung: Jedes Ei hat seinen Platz

Das Wachtel-Ei lebt gefährlich. Da Wachteln Hühnervögel sind, brüten sie am Boden. Da ist eine gute Tarnung des Geleges ein absolutes Muss, da die Eier sonst unliebsamen Nesträubern zum Opfer fallen. Die Japanwachteln scheinen den Dreh rauszuhaben: Sie wissen ganz genau, wo ihre Eier sicher sind.
Wachtel-Eier: Gut getarnt auf passendem Untergrund
Wachtel-Eier: Gut getarnt auf passendem Untergrund – Bild: Shutterstock / Alina May

Britische Forscher untersuchten laut dem Fachjournal "Current Biology" eine Gruppe von 15 Wachteln, die im Begriff waren, ihre Eier abzulegen. Wachtel-Eier sind von Natur aus sehr unterschiedlich. Sie können große, dunkle oder kleine, helle Flecken haben, aber auch fast vollkommen weiß sein. Für das Experiment boten sie den kleinen Vögeln vier verschiedenfarbige Sandunterlagen an, von denen sie eines für ihr Gelege auswählen konnten. Das Ergebnis war erstaunlich: Die meisten Wachtel-Eier lagen am Ende auf farblich passenden Unterlagen.

Die Muttertiere scheinen über die Farbe und Musterung ihrer Eier also bestens Bescheid zu wissen – zumindest, wenn sie zuvor schon einmal gebrütet haben. Alle Japanwachteln, die an dem Experiment teilnahmen, hatten in ihrem Leben bereits mindestens einmal Eier abgelegt. Wie die Wissenschaftler berichten, verfolgen die kleinen Hühnervögel mit dieser gezielten Eiablage eine effektive Tarnungsstrategie namens "Disruptive Farbgebung". Mithilfe ihres Wissens um das Aussehen ihrer Eier und die Beschaffenheit der Umgebung finden sie so einen sicheren Platz für ihr Gelege.

Das Prinzip, das hinter der Tarnung der Wachtel-Eier steckt, hat sich sogar das Militär abgeguckt. Hinter der typischen Camouflage-Musterung verbirgt sich nichts anderes als der Trick der disruptiven Farbgebung – eigentlich eine Erfindung des Tierreichs.

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