Unter uns: So viele Unterschiede zwischen Hund und Katze, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben mag, gibt es nicht. Hunde und Katzen sind in vielerlei Hinsicht Kameraden und Familienmitglieder, die beide gleichermaßen Freude ins Leben ihrer Halter zaubern. Allerdings haben die beiden Tierarten eine unterschiedliche Herkunft, was sich teils in anderem instinktivem Verhalten widerspiegelt.
Unterschied der Herkunft von Hund und Katze
Der Hund stammt vom Wolf ab und wurde bereits vor rund 80.000 Jahren domestiziert. Zu seinen Verwandten gehören neben dem Wolf der Afrikanische Wildhund, der Fuchs, der Dingo, der Schakal und der Kojote. Die Überfamilie heißt Hundeartige, die unterteilt wird in: Hunde, Bären, Walrosse, Ohrenrobben, Hundsrobben, Kleine Pandas, Skunks (Stinktiere), Kleinbären und Marder. Die Hundeartigen unterscheiden sich von den Katzenartigen durch ihren längeren aber schwächeren Schädel, die weniger stark entwickelten Eckzähne und die erhöhte Anzahl der hinteren Backenzähne.
Die Katze stammt von der Afrikanischen Falbkatze ab und ihre Domestizierung begann erst vor rund 4.000 Jahren. Zu den verwandten Tierarten gehören der Gepard, der Luchs, der Ozelot, der Puma oder die Europäische Waldkatze. In der weiteren Systematik findet sich die Überfamilie der Katzenartigen. Diese umfassen die heute noch lebenden Familien der Katzen, Schleichkatzen, Linsangs, Hyänen, Mangusten, Madagassischen Raubtiere und Pardelroller.
Biologie und Allgemeines: Unterschied von Hund und Katze
Während der Hund ein Allesfresser ist, handelt es sich bei der Katze wissenschaftlich betrachtet um einen Fleischfresser. Der Hund ist ein Rudeltier und jagt am Tag, Katzen dagegen sind Einzeljäger und in der Dämmerung und Nacht auf Beutefang. Die Hierarchie in Katzengruppen ist komplexer als in Hunderudeln, trotzdem sind Katzen keine Einzelgänger, wie es oft fälschlicherweise angenommen wird. Auch beim leistungsstärksten Sinn gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den Tierarten: Beim Hund ist der Geruchssinn zu nennen, bei der Katze Hör- und Sehsinn.
Die Anzahl der Chromosomen ist ebenfalls unterschiedlich: Der Hund bringt es auf 78, der Stubentiger auf 38. Ähnlich sieht es bei den Zähnen aus: Während der Vierbeiner auf 42 Beißer kommt, beherbergt das Maul der Katze lediglich 30. Bei der Lebenserwartung gibt es zumindest zwischen kleinen Hunderassen und Katzen eine Gemeinsamkeit: Beide Haustiere bringen es im Durchschnitt auf 15 bis 18 Jahre. Mittelgroße und große Hunderassen leben leider durchschnittlich nicht so lange. Weitere Unterschiede: Es gibt rund 400 Hunderassen, aber nur etwa 100 Katzenrassen. Trotzdem sind die Katzen hierzulande klar in der Überzahl: In Deutschland erfreuen rund zwölf Millionen Katzen das Halter-Herz, während etwa sieben Millionen Hunde Frauchen und Herrchen den Alltag versüßen.
Unterschied zwischen Hund und Katze beim Verhalten
Diverse wissenschaftliche Arbeiten und empirische Versuche haben sich mit dem Unterschied beschäftigt, der das Verhalten der Deutschen liebster Haustiere betrifft. Einige Erkenntnisse sind besonders interessant. So tendieren Hunde in verunsichernden, neuen Situationen – etwa in unbekannten Räumen – dazu, sich in Richtung ihres Menschen zu orientieren, der ihnen Sicherheit bietet.
Katzen hingegen suchen im Raum nach einem Rückzugsort, der ihnen einen sicheren Platz verschafft. Sie bevorzugen erhöhte, höhlenartige Plätze – ob nun ein Mensch in der Nähe ist oder nicht. Ein Verhalten, das erklärt, weshalb Katzen oft mit Katzenklappen ein Problem haben: Hinter Ihr liegt ein Raum, der dem Tier häufig unkontrollierbar und gefährlich erscheint.
Auch bei der Schwanzhaltung gibt es einen großen Unterschied zwischen Hund und Katze. Während eine hoch erhobene Rute beim Vierbeiner einen hohen Erregungsstatus signalisiert, der Artgenossen eher alarmiert, ist diese Haltung des Schwanzes bei Miezen eher eine Einladung, sich zu nähern. Dafür ist bei einer Katze, deren Schwanz hin- und her wedelt, Vorsicht geboten – sie ist gerade auf der Hut oder macht sich schon zum Angriff bereit. Ein schwanzwedelnder Hund ist zwar nicht immer, aber meistens, freundlich gesinnt.
Unterschied Hund und Katze: Ist eine Katze weniger zeitaufwendig?
Abschließend sei noch mit einem Vorurteil aufgeräumt, das zu einer Art festen Überzeugung geworden ist. So heißt es immer wieder, dass Katzen als Haustier weitaus weniger Zeitaufwand bedeuten als Hunde. Diese Rechnung mag aufgehen, wenn man nur die notwendigen Spaziergänge mit dem Hund auf dem Zettel hat. Aber: Auch Katzen brauchen Zuneigung, Pflege, Training und Beschäftigung. Insbesondere die Katzen, die nicht als Freigänger unterwegs sind und in den eigenen vier Wänden bleiben, benötigen Menschen, die sich kreativ und aktiv mit ihren Bedürfnissen auseinandersetzen. Zu diesen gehört ganz gewiss ein hohes Maß an Beschäftigung des Stubentigers. Denn: Langeweile bedeutet für solche Katzen einen hohen Stressfaktor, der zu Autoagression, sonstigen Verhaltensauffälligkeiten und Depressionen führen kann.
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