Hunde und Katzen können, anders als Menschen, in ihren Mäulern keinen Unterdruck erzeugen. Deshalb sind auch ihre Trinkgewohnheiten so anders als die ihrer Herrchen und Frauchen. Welche Unterschiede sich zwischen Hunden und Katzen zeigen, lesen Sie hier.
Anatomische Unterschiede
Hundehalter kennen das nur zu gut: Kaum ist der Wassernapf aufgestellt, schlabbert der Hund freudig und lautstark drauflos – und hinterlässt dabei eine Riesenpfütze auf dem Boden. Katzen ticken anders: Sie nehmen das Wasser fast geräuschlos und ganz zart zu sich. Doch wie kommt dieser große Unterschied zustande? Schließlich befördern beide Tiere die Flüssigkeit über die Zunge in ihren Mund.
Der Grund liegt in der unterschiedlichen Anatomie von Hund und Katze. Hunde haben eine glatte Zunge. Um Wasser in ihr Maul zu befördern, dringen sie mit der Zunge tief in den Wassernapf ein, klappen die Zunge nach hinten und schleudern das Nass gewissermaßen in den Mundraum. Dadurch entsteht eine kleine Fontäne, die nach mehreren Zungenschlägen das Wasser bis zur Speiseröhre transportiert. Die Hundezunge formt sich dabei zu einer Art Kelle oder Löffel. In der folgenden Zeitlupenaufnahme wird dies gut deutlich:
Katzen haben beim Trinken durch ihre raue Zunge einen gewissen Vorteil. Durch das Antippen der Wasseroberfläche und das Zurückziehen der Zunge in den Mund entsteht eine Art Wassersäule, die Ihre Katze nur noch runterzuschlucken braucht. Wie das aussieht, können Sie in diesem Video gut sehen:
Trinkgewohnheiten von Hund und Katze: Der Ort
Aber nicht nur in der Art zu trinken zeigt sich zwischen Hund und Katze ein Unterschied. Hunde stillen ihren Durst zumeist vor dem Herrchen – entweder im Napf oder einer Pfütze beim Spaziergang. Katzenhalter wundern sich regelmäßig darüber, dass sie ihre Miez selten beim Trinken beobachten zu können. Auch der Wassernapf leert sich scheinbar nur langsam bis gar nicht.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Katze am Verdursten ist. Samtpfoten lieben es, an unterschiedlichen Stellen Ausschau nach Flüssigkeit zu halten. Besonders beliebt: abgestandenes Wasser. Steht bei Ihnen eine gefüllte Gießkanne oder eine Blumenvase herum, kann es sein, dass Ihre Katze sich hier bedient. Allerdings ist es nicht zu empfehlen, Ihre Katze aus Blumenkübeln und anderen Quellen für abgestandenes Wasser trinken zu lassen. Trotz zuweilen kuriosen Trinkgewohnheiten sollten Sie Ihrer Fellnase immer frisches Wasser bereitstellen. Trinkt Ihre Katze nur abgestandenes Wasser, besteht die Gefahr einer bakteriellen Infektion, wenn sich zu viele Keime im Wasser angesammelt haben.
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