"Oh Baby, Baby, halbstark!"
Pubertierende, halbstarke Thomsongazellen haben keinerlei Probleme mit dem Faktor Risiko. Im Falle einer Bedrohung durch die unmittelbare Präsenz von Raubtieren bewegen sie sich oftmals geschlossen auf eben diese zu. Wie die BBC berichtet, hat die Zoologin Clare Fitzgibbon herausgefunden, dass diese Strategie durchaus erfolgsversprechend ist. Löwen und Geparden attackieren überraschend aus dem Hinterhalt. Signalisieren ihre Beutetiere jedoch, dass sie über ihre Präsenz im Klaren sind, können sie den nächsten Angriff auf das Rudel hinauszögern.
Die Parallelen zum Homo-Sapiens liegen auf der Hand. So vermuten Wissenschaftler, dass impulsive und potenziell leichtsinnige Aktionen von menschlichen Teenagern den Grundstein für spätere Großtaten legen.
Tiere in der Pubertät: Elefant gegen Elefant
Tiere in der Pubertät müssen die Balance zwischen Sicherheit und Risiko erst erlernen. Dabei handelt es sich um den sprichwörtlichen Drahtseilakt. Agieren sie nach der Entwöhnung der Eltern zu defensiv, lernen sie möglicherweise nicht genug über die Gefahren, die ihnen in der Welt drohen. Eine Überdosis Risiko kann jedoch zu einem schnellen Tod führen.
Beispielsweise dann, wenn ihnen männliche Vorbilder fehlen: So zeigten Gruppen von jungen Elefantenbullen, die ohne ältere und erfahrene Bullen aufwuchsen, ganz besonders riskante Verhaltensmuster in ihrer Sturm-und-Drang-Phase. Diese halbstarken Rüsselträger attackierten schon einmal Nashörner. Auch gegenüber ihren Artgenossen werden die heranwachsenden Dickhäuter aggressiv. Ganze 90 Prozent aller tödlichen Unfälle sind in solchen Gruppen auf Auseinandersetzungen der Jungbullen untereinander zurückzuführen.