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Ratten zähmen: So werden die schlauen Nager zutraulich

Die süßen Nager sind bei Ihnen zu Hause eingezogen, aber sie sind noch etwas schüchtern? Keine Sorge, Ratten zu zähmen ist gar nicht so kompliziert. Sie benötigen nur ein wenig Fingerspitzengefühl, Geduld und die richtigen Tricks.
Diese kleine süße frisst schon aus der Hand – Shutterstock / Kirill Kurashov
Diese kleine süße frisst schon aus der Hand – Shutterstock / Kirill Kurashov

Ratten als Haustiere (meistens Farbratten) kommen im Regelfall in einem Alter von fünf bis sechs Wochen zu ihrem Besitzer. Schon als Jungtiere sollten sie an die Menschenhand gewöhnt werden. Die schlauen Nager merken aber zum Glück schnell, dass von uns Zweibeinern keinerlei Gefahr ausgeht. Es gibt viele Tipps und Tricks, wie Rattenbesitzer ihre kleinen Nager zähmen können. Grundsätzlich sollten Sie jedoch behutsam vorgehen.

Ankommen lassen

Der größte Fehler, den Sie machen können: die kleinen Nager sofort aus dem Käfig zu holen und sie zu verschrecken. Denn neue Umgebungen, ungewohnte Geräuschkulissen und fremde Gerüche stressen die Tiere. Ändern Sie am Ankunftstag Ihrer Ratten keinesfalls den Stellplatz des Käfigs. In der Einführungsphase müssen Sie sich vorsichtig herantasten; Ihre Ratten müssen sich erst einmal von ihrer Reise erholen. Reden Sie den Tieren gut zu und halten anfangs einen Meter Abstand zum Käfig. So gewöhnen sich die Tiere langsam an Ihre Stimme. Weitere Tipps für die Haltung von Ratten erhalten Sie im entsprechenden Beitrag.

Erst einmal beschnuppern

Zunächst sollte das Tierchen Sie etwas beschnuppern dürfen. Halten Sie Ihre Hand dazu in den Käfig, aber nicht zu weit, um die Nager nicht zu verängstigen. Wiederholen Sie das "Beschnuppern" ruhig einige Male. Sie können den Erstkontakt festigen, indem Sie ein kleines, von Ihnen getragenes Kleidungsstück in den Käfig legen. Dann verknüpfen Ihre Ratten das Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden mit Ihrem Geruch. Tipp: Nutzen Sie dafür bestenfalls ein ausrangiertes Teil, weil Sie es danach höchstwahrscheinlich entsorgen müssen.

Locken mit Leckerlis

Hat Ihr Nager Sie ausreichend beschnuppert? Probieren Sie, Ihrer Ratte innerhalb des Käfigs eine Nuss oder ein Stück Obst anzubieten. Läuft es gut, frisst sie Ihnen buchstäblich aus der Hand. Wenn es nicht beim ersten Mal klappt, üben Sie sich in Geduld und legen das Leckerli langsam im Käfig ab – sie wird es sich bestimmt holen. Ratten sind sehr intelligente Tiere, sie werden schnell begreifen, dass es Futter gibt, wenn Sie in der Nähe sind.

Im nächsten Schritt halten Sie Ihre Hand mit der Handfläche nach oben vor die Öffnung des Käfigs. Manchmal klappt es sogar, dass die Ratte von alleine auf Ihre Hand klettert, etwa wenn Ihr Nager ein besonders neugieriger Geselle ist. Andernfalls legen Sie ein Leckerli auf ihr Handgelenk, sodass die Ratte auf Ihre Hand klettern muss, um an das Schmankerl zu kommen. Sie wissen nicht genau, was die kleinen Racker gerne fressen? Dann lesen Sie in unserem Artikel zur Ernährung von Ratten nach.

Der richtige Griff

Wenn sich Ihre Ratte ein wenig an Sie gewöhnt hat und das Tier ohne lange Spielereien aus dem Käfig kommt, achten Sie auf langsame, behutsame Bewegungen. Der Mensch ist für die kleine Ratte ein wahrer Riese. Bei schnellen ruckartigen Gesten verschwindet der kleine Nager lieber in sein Häuschen innerhalb des Käfigs und kommt so schnell nicht wieder raus. Des Weiteren kommt es auf den richtigen Griff an: am besten mit einer Hand um den Brustkorb des Tieres greifen und die andere Hand unter die Hinterläufe des Nagers schieben. Das gibt ihm ein standfestes Gefühl. Aus der Menschenhand sieht die Welt für so einen kleinen Nager ganz schön groß aus.

Geborgenheit geben

Im nächsten Schritt, um Ratten zu zähmen, setzen Sie Ihre kleine Fellnase auf den Schoß und umhüllen sie mit ihrer Kleidung. Alternativ nehmen Sie ein Handtuch oder eine kleine Decke. Ratten mögen enge Hohlräume und Gänge. Eine Höhle aus Ihrer Kleidung gibt den Tieren das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit – und das verknüpft sie dann mit Ihrem Geruch. Halten Sie der Ratte doch mal Ihren Ärmel vor die Nase. Höchstwahrscheinlich krabbelt sie hinein und Sie beide können sich wunderbar kennen lernen.

Zeitraum langsam steigern

Ihre Ratte muss auch lernen, dass sie irgendwann wieder in ihr trautes Heim kommt. Deshalb behalten Sie Ihren kleinen Freund vorerst nur wenige Minuten draußen und setzen ihn dann wieder in den Käfig. Den Zeitraum können Sie von Mal zu Mal steigern, sodass er sich an das Herausnehmen gewöhnen kann. Wer weiß, vielleicht hängen Ihre Ratten schon bald vor Freude an den Käfigstreben, wenn Sie das Zimmer betreten. War das Zähmen ein voller Erfolg, ist das ein typisches Verhalten der niedlichen Knubbelschnuten.

Wie verschmust die süßen Tierchen sein können, zeigt die kuschelfreudige Fellnase im Video:

Sind Ratten erst einmal an die Menschenhand gewöhnt, haben die Nager extrem viel auf dem Kasten. Sie können sogar Kunststücke lernen und zu richtigen Spielgefährten werden. Lesen Sie doch mal in unserem Ratgeber nach, wie Sie Ratten beschäftigen können.

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