Pilze gehören zu den sogenannten Zoonosen: Das heißt, dass ein Pilz bei Meerschweinchen auch auf den Menschen übergehen kann. Daher sollten Sie sich nach dem Kontakt mit einer erkrankten Fellnase immer gründlich die Hände waschen und sie desinfizieren sowie bei der Versorgung des Nagers am besten Einmalhandschuhe tragen.
Hautpilz bei Meerschweinchen erkennen: Symptome
• Kreisrunde, haarlose Stellen auf der Haut, hauptsächlich an Kopf, Hals und an den Gliedmaßen. Am stärksten sind oft Bereiche um Augen, Ohren und Schnauze betroffen.
• Es gibt auch Hautpilzarten, die vorwiegend am Bauch oder auf dem Rücken für kahle Stellen sorgen.
• Die Ränder der kahlen Stellen können rötlich sein.
• Gelegentlich sind auch weißliche Verschorfungen zu erkennen.
• Juckreiz und häufiges Kratzen.
Achtung: Meeris haben anatomisch bedingt eine kahle Stelle hinter dem Ohr – diese ist ganz normal und kein Anzeichen für einen Pilzbefall.
Letztlich muss der Tierarzt die Diagnose stellen. Verlieren Sie möglichst keine Zeit, wenn Sie erste Anzeichen eines Pilzes bei Ihrem Meerschweinchen erkennen. Im schlimmsten Fall können Pilze sich nämlich auf die Organe auswirken und dort lebensbedrohliche Folgen haben.
Pilz beim Meerschweinchen: Was tun?
Ein Pilz bei Meerschweinchen wird ausschließlich durch den Tierarzt behandelt. Nur er kann die richtige Diagnose stellen und die Therapie der jeweiligen Hautpilzart anpassen. In den meisten Fällen verabreicht der Arzt eine auf den speziellen Erreger angepasste Lösung zum Betupfen der infizierten Stellen oder auch eine Salbe. Dabei handelt es sich um lokal wirkende Antimykotika. Auch Sprays, Tabletten oder Spritzen sind denkbar.
Wichtige Punkte für die Pilzbehandlung:
• Anwendung und die Anwendungsdauer: Halten Sie sich genau an die Anweisungen des Tierarztes!
• Verordnen Sie Ihrem erkrankten Meeri keine Einzelhaltung. Diese würde nur für zusätzlichen Stress sorgen und den Heilungsverlauf womöglich negativ beeinflussen. Zwar können sich Ihre anderen Schweinchen beim kranken Artgenossen anstecken, allerdings passiert das selten, wenn das Immunsystem geschwächt ist. In diesem Fall müssen Sie den anderen Nager mitbehandeln.
• Baden Sie Ihr Meerschweinchen nicht – sollte ein Arzt diese Methode vorschlagen, fragen Sie nach anderen oder holen Sie bei einem anderen Veterinär eine Zweitmeinung ein.
Meerschweinchen: Pilzbefall vorbeugen
Es gibt einige Faktoren, die die Möglichkeit einer Pilzerkrankung bei Meerschweinchen begünstigen, darunter:
• Starker Stress, etwa durch einen falschen Standort des Käfigs oder durch heftige Rangordnungskämpfe.
• Unzureichende Hygiene und Unsauberkeit (speziell feuchte Stellen im Käfig stellen gute Nährböden für Pilze dar).
• Nicht artgerechte oder minderwertige Ernährung, speziell ein Mangel an Vitaminen und Nährstoffen (Tipps, um einen Nährstoffmangel zu vermeiden, finden Sie im Ratgeber "Meerschweinchen: Ernährung und Futter für die Nager").
• Andere Krankheiten, durch die das Immunsystem der Fellnase geschwächt ist.
Pilz beim Meerschweinchen: Darmpilz erkennen und behandeln
Eine andere Form des Pilzbefalls ist eine Infektion mit einem Darmpilz, der von einer Hautpilzerkrankung unterschieden werden muss. Bei Meerschweinchen kann es mitunter zu einer massenhaften Besiedlung des Darms durch Hefepilze, zum Beispiel mit dem Pilz Candida albicans, kommen. Die Symptome dafür sind:
• Durchfall
• Verstopfung
• Blähungen
• Gewichtsverlust
• Haut-, Zahn- und Fellschäden als Folge eines Darmpilzbefalls
Bei Verdacht nehmen Sie eine Kotprobe mit zum Tierarzt, die dieser vor Ort untersuchen oder in einem Labor analysieren lassen kann.
Die Behandlung eines Darmpilzes bei Meerschweinchen ist normalerweise unkompliziert. In der Regel wird der Tierarzt nach einer genauen Diagnose (im Rahmen einer Kotprobe) ein Mittel verschreiben, das Sie Ihrem Nager gemäß Anweisungen des Veterinärs verabreichen müssen. Vergessen Sie nicht die Nachuntersuchung des Kots durch den Arzt nach sechs bis acht Wochen.
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