Tierische Gadgets

Neuroparasiten: Die Zombie-Macher

Zugegeben: Die Schlagwörter Neuroparasit, Zombie oder Insekt klingen selbst für eingefleischte Tierfreunde nicht allzu kuschelig. Dennoch: Lassen Sie sich in ein Universum entführen, das zwar an vielen Stellen wie Science-Fiction anmutet, jedoch tierisch real ist.
Ratte-Neuroparasiten

Neuroparasiten: Hallo liebe Katze, ich bin es, die Maus!

Toxoplasma gondii ist so ein Fall. Kennen Sie nicht? Hinter dem kryptisch klingenden Namen verbirgt sich ein Neuroparasit, der Ratten und Mäuse befällt, und seine Wirte von innen heraus steuert, indem er ihren natürlichen Fluchtinstinkt vor Katzen ausschaltet. Die Nager zeigen keine Scheu mehr vor ihren natürlichen Feinden, sie werden vom Geruch des Katzenurins sogar angezogen – und steuern zielsicher in ihren Tod. Toxoplasma gondii reproduziert sich in den Eingeweiden der Katzen, wird wieder ausgeschieden und kann das nächste Nutztier befallen. Ähnliche Vorfälle sind aus der Welt der Insekten, beispielsweise bei Ameisen, bekannt.

Grausige Wunderwerke der Natur

Die Mehrzahl der Neuroparasiten beeinflussen mit Neurotransmittern wie Dopamin, Octamin und Serotonin das Gehirn ihrer Wirte. Dabei drängen sie ihre Opfer zu Handlungen, die für die Tiere unter normalen Umständen vollkommen indiskutabel wären, zum Beispiel das Ignorieren der natürlichen Überlebensinstinkte.

Der Mensch als Zombie?

Wissenschaftlicher schätzen, dass bereits 30 Prozent der Menschen in entwickelten Ländern von Toxoplasma gondii befallen sind. In der Regel zeigen wir keine Symptome auf den Neuroparasiten, jedoch haben Untersuchungen ergeben, dass infizierte Personen in ihrer Reaktionszeit beeinträchtigt, sowie teilweise heftige Formen von Schizophrenie auslösen können. Auch psychische Erkrankungen können verstärkt werden. Dennoch: Ein Schicksal als Zombie droht uns nicht, Insekten umso mehr.

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
0
0
0 Kommentare

Weitere Artikel