Wenn Sie mit Frettchen an der Leine spazieren gehen, ist das ganz anders als ein Hundespaziergang. Die kleinen Wusel verhalten sich nicht so folgsam und haben ihren eigenen Kopf. Gleichzeitig sind sie durch ihre geringe Körpergröße mehr Gefahren ausgesetzt als Hunde.
Ort für den Spaziergang mit Frettchen an der Leine aussuchen
Am besten gehen Sie mit Ihren Frettchen nur an ruhigen Orten spazieren, vor allem im Wald gibt es für sie viel zu entdecken. Die Kobolde lieben es, in Erdlöchern zu buddeln und können durchaus einmal zehn Minuten und länger dieselbe Stelle ausgiebig erkunden. Je weniger Passanten Sie an dem Ort begegnen, umso besser, denn die meisten Menschen reagieren überrascht, neugierig oder manchmal sogar frech, wenn sie ein Frettchen an der Leine sehen. Kommen sie dem Tier dann zu nahe, weil sie es sich genauer anschauen oder es streicheln wollen, bekommt es Angst und beißt eventuell zu.
Gehen Sie daher nicht nur kurz vor die Tür, wenn Sie mit Ihrem Frettchen spazieren gehen wollen, sondern nehmen Sie sich reichlich Zeit und machen einen kleinen Ausflug in einen ruhigen Park oder ein Waldstück. Schauen Sie ganz gemütlich, worauf Ihr tierischer Begleiter Lust hat, lassen Sie ihn hier ein wenig graben, da ein bisschen am Rand eines Bachs oder Teichs planschen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Frettchen irgendwann müde ist und an Ihrem Hosenbein hochklettert, weil es nicht mehr laufen mag. Für diesen Fall ist es hilfreich, eine weich gepolsterte Tragetasche oder eine große Kapuze dabei zu haben – dort kann der kleine Faulpelz sich dann ausruhen, während Sie sich auf den Rückweg machen.
Gefahren für Frettchen unterwegs vermeiden
In der Stadt und an Straßen gehen Sie am besten gar nicht mit den Tierchen spazieren. Dort sind zu viele Menschen, die Ihrem Frett zu nahe kommen oder versehentlich auf es drauftreten könnten. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Fellnase erschreckt und unter ein Auto rennt oder sich aus ihrem Geschirr windet und wegläuft. Hunde machen Frettchen ebenfalls Angst und können die Tiere – wenn sie einen ausgeprägten Jagdtrieb haben – möglicherweise verletzen. In der Stadt liegt außerdem oft Müll auf den Straßen, der für die Mardertiere giftig sein kann. Hundewiesen sind für die Fretts ebenfalls gänzlich ungeeignet und auf zu kurz gemähten Wiesen bekommen sie möglicherweise Angst vor Raubvögeln, die zu ihren natürlichen Feinden gehören.
Machen Sie Ihren Spaziergang im Wald oder auf einer hochgewachsenen Wildwiese und sehen, dass sich ein Hund nähert, nehmen Sie Ihr Frettchen hoch und halten es fest. So gehen Sie auf Nummer sicher, dass der Vierbeiner Ihrem Tier nichts tut. Generell gilt: Sehen Sie eine potenzielle Gefahr oder läuft Ihr Frett an eine Stelle, an die es nicht hinsoll, heben Sie es auf und tragen es ein Stück. Nach dem Gassigehen suchen Sie das Fell Ihrer Kobolde nach Zecken ab, vor allem im Frühjahr und Sommer. Die Parasiten können Sie genauso entfernen wie bei Katzen oder Hunden, mit einer Zeckenzange oder Pinzette.
Mit Frettchen spazieren gehen: Passendes Geschirr auswählen
Für Frettchen sollten Sie stets ein Geschirr, nicht bloß ein Halsband, verwenden. Ein sogenanntes H-Geschirr ist optimal; es wird einmal um den Hals und einmal hinter den Vorderpfoten befestigt. Die beiden Schlaufen sind auf dem Rücken über einen Steg miteinander verbunden. Klettverschlüsse bergen das Risiko, dass sich die Fretts aus dem Geschirr befreien können, daher sind Sicherheitsclips die bessere Wahl. Das Geschirr sollte so eng sitzen, dass noch ein kleiner Finger darunter passt. So hat Ihr Frettchen ausreichend Bewegungsfreiheit, kann jedoch nicht herausschlüpfen. Als Leine eignen sich lange, reißfeste Schleppleinen. Achtung! Lassen Sie Ihr Frettchen außerhalb der Wohnung niemals frei herumlaufen – es kann ganz schnell entwischen oder in Gefahr geraten.
Frettchen an die Leine gewöhnen: Nichts überstürzen
Wollen Sie mit Ihrem Frettchen an der Leine spazieren gehen, legen Sie ihm das Geschirr zunächst nur zu Hause an. Lassen Sie es damit unter Aufsicht in der Wohnung umherlaufen, damit es sich an das Tragegefühl gewöhnen kann. Wiederholen Sie das mehrmals täglich, bis Ihr Haustier das Geschirr nicht mehr zu bemerken scheint und sich darin ganz natürlich bewegt. Dann können Sie versuchen, die Leine anzulegen, und zunächst im Garten ein paar Schritte zu gehen. Klappt das ohne Probleme, können Sie erst kurze, dann längere Ausflüge in die Natur machen.
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