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Hamster als Haustier: Welche Hamsterarten gibt es?

Es gibt diverse Hamsterarten, die bei Eigenschaften und Haltung Unterschiede aufweisen. Lesen Sie hier über die vielfältigen Varianten, in denen die als Haustier geeigneten, kleinen Nager zu finden sind.
Das Fell des Dsungarischen Zwerghamsters ist im Winter teilweise oder vollständig weiß – Shutterstock / Kuttelvaserova Stuchelova
Das Fell des Dsungarischen Zwerghamsters ist im Winter teilweise oder vollständig weiß – Shutterstock / Kuttelvaserova Stuchelova

Hamster können grundsätzlich in drei Gruppen unterschieden werden: Mittelhamster, Kurzschwanz-Zwerghamster und Graue Zwerghamster. Die wichtigsten Vertreter der domestizierten Hamsterarten sind im Folgenden aufgeführt. Weitere Arten ergeben sich aus unterschiedlichen Zuchtformen.

Goldhamster: Haustier in vielen Zuchtformen

Der Goldhamster stammt aus der Türkei und gehört zur Gattung der Mittelhamster. Aus dem ursprünglichen Goldhamster sind inzwischen folgende Zuchtformen entstanden:

● Teddyhamster
● Angorahamster
● Rexhamster
● Satinhamster
● Russenhamster
● Seidenhamster
● Scheckenhamster

Der Goldhamster erreicht eine Größe von rund 15 bis 18 cm und ist wie alle Hamsterarten nachtaktiv und als Einzelgänger unterwegs.

Halten Sie den Goldhamster in einem Käfig, der mindestens 100 mal 40 cm groß ist. Hamster klettern zwar gerne, fallen aber auch leicht herunter. Verhindern Sie also, dass das Tier höher als 30 cm klettern kann. Als Einstreu können Sie Kleintierstreu, Maisstreu oder Hanfstreu benutzen. Verwenden Sie für die Käfiggestaltung keinen Kunststoff, er kann giftig für die Tiere sein, wenn sie daran nagen. Wählen Sie Naturmaterialien, zum Beispiel unbehandeltes Holz, Korkrinde oder Steine. Füttern Sie den Goldhamster mit Getreide, Heu, tierischem Eiweiß und frischem Gemüse.

Dsungarischer Zwerghamster: Keine Hitze, bitte!

Der Dsungarische Zwerghamster stammt aus Zentralasien, Nordrussland, Nordchina sowie Nordkasachstan und gehört zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster. Er wird rund 10 cm groß und 45 g schwer. Sein Fell auf der Rückenseite ist grau mit dunklem Aalstrich oder rein weiß. Auf der Bauchseite ist der Nager weiß. Von allen Zwerghamstern lässt sich diese Art am besten zähmen.

Der Dsungarische Zwerghamster benötigt einen Käfig von mindestens 30 mal 70 cm Grundfläche. Diese Art muss wie alle Hamster ihren Bewegungsdrang ausüben können, da ansonsten Verhaltensstörungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen vorprogrammiert sind. Ein mit Steinen, Korkrinde und Apfelbaumzweigen gut strukturiertes Auslaufgehege ist dafür optimal. Der Dsungarische Zwerghamster verträgt keine hohen Temperaturen, bei Zimmertemperaturen von über 30 °C fangen gesundheitliche Probleme an, ab 36 °C kann das Tier sterben. Dieser Hamster liebt es, an jungem Gras zu knabbern, und führt sich so wichtige Nährstoffe zu. Grundsätzlich benötigt der Dsungarische Zwerghamster zwischen 15 und 20 Prozent tierisches Eiweiß wie Joghurt oder Quark, um über das Fressen seine Zellstruktur aufzubauen.

Roborowski Zwerghamster: Der Nager mit den weißen „Augenbrauen“

Die Herkunft des Roborowski-Zwerghamsters findet sich in der Wüste Gobi, in Nordchina und in der Mongolei. Das zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster zählende Tier ist der kleinste Hamster in der Heimtierhaltung. Er ist rund 5 bis 6 cm groß, sehr flink und sehr nervös. Seine Felloberseite ist hellbraun, die Bauchseite weiß. Eine zweibogenförmige Grenze trennt Ober- und Unterseite. Besonders auffällig sind die weißen Stellen über den Augen des Tieres.

Der Nager lebt am liebsten als Einzelgänger. Achtung bei Paar- oder Gruppenhaltung: Der Roborowski Zwerghamster leidet schnell unter Stress durch seine Artgenossen, ohne es nach außen lautstark zu zeigen. Dies endet in vielen Fällen tödlich. Ansonsten liebt es diese Art, im Sand zu laufen und zu graben. Gestalten Sie also einen Käfig mit einem Boden aus feinem Quarzsand. Fügen Sie in den Ecken vier Schalen mit saugfähigerem Sand hinzu, in die der Zwerghamster urinieren kann. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich über Korkrinde und Apfelbaumzweige als Verstecke für den Nager.

Campbell Zwerghamster: Schwer zu zähmen

Der Campbell Zwerghamster stammt aus der Mongolei, Nordchina und Südsibirien und gehört zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster. Diese Art ist dem Dsungarischen Zwerghamster sehr ähnlich, rund 10 cm groß und 45 g schwer. Das Fell ist leicht grau mit einer braungoldenen Einfärbung. Der Aalstrich und die Dreibogenlinie sind wie beim Dsungaren vorhanden. Campbell Zwerghamster sind relativ schwer zu zähmen. Einige Exemplare beißen so gern in die Finger ihrer Halter, dass sie besser nur mit Lederhandschuhen angefasst werden.

Der Käfig des Campbell Zwerghamsters sollte mindestens 30 mal 70 cm groß sein. Das Risiko von intensiven Beißereien und hohem Stresslevel bei Paar- oder Gruppenhaltung ist groß. Deswegen sollte auch diese Art besser einzeln gehalten werden.

Chinesischer Streifenhamster: Langer Schwanz und schlanker Körper

Der Chinesische Streifenhamster stammt ursprünglich aus der Mongolei und aus Nordchina. Er gehört zur Gattung der Grauen Zwerghamster. Der Nager wird bis 12 cm lang und hat eine gestrecktere, schlankere Körperform als der Dsungarische oder Campbell Zwerghamster. Sein Schwanz fällt mit 1,5 cm Länge ganz besonders auf – der Höchstwert bei den domestizierten Hamsterarten. Die Fell-Oberseite ist braungoldmeliert und zeigt einen Aalstrich, die Unterseite ist so gut wie weiß.

Auch der Chinesische Streifenhamster mag es, seinem Pfleger ab und an in den Finger zu zwicken. Eine Voraussetzung, die ihn eher für Erwachsene als für Kinder prädestiniert. Die optimalen Haltungsbedingungen sind mit denen des Dsungarischen Zwerghamster vergleichbar. Um dem Klettertalent des Chinesischen Streifenhamsters entgegenzukommen, können Sie das Gehege mit Sprossenwänden oder Sisalseilen bestücken.

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