Wussten sie schon

Fortpflanzung bei Fischen: Ein bisschen bi schadet nie

Auf den Charakter kommt es an? Weit gefehlt: Die Fortpflanzung bei Fischen verläuft nach einem anderen Muster, wie Wissenschaftler nachweisen konnten. Bisexuelle männliche Artgenossen stehen bei den Damen unter dem Meer besonders hoch im Kurs. Denn wer sexuell besonders aktiv ist, verspricht Gesundheit und Kondition – ein idealer Papafisch also!
Fortpflanzung bei Fischen: Bisexuelle Partner im Vorteil
Fortpflanzung bei Fischen: Bisexuelle Partner im Vorteil – Bild: Shutterstock / Rich Carey

Frauen wussten es doch schon immer: Schwule Männer sind irgendwie attraktiver – zumindest hört man solche Sprüche immer wieder. Frankfurter Evolutionsbiologen konnten nun nachweisen, warum das so ist – zumindest für unsere schuppigen Freunde im Meer: Für die Fortpflanzung bei Fischen ist nämlich nur derjenige sexy, der sexuell möglichst aktiv ist – und das gilt entsprechend vor allem für die bisexuellen Vertreter, schließlich sind sie beiden Geschlechtern gegenüber aufgeschlossen.

"Vordergründig sollte homosexuelles Verhalten, obwohl es bei nahezu allen Tierarten zu finden ist, den Fortpflanzungserfolg eines Individuums vermindern", sagt Dr. Martin Plath, einer der Leiter der Studie. Doch das Gegenteil ist der Fall. Um das herauszufinden, hatte das Forscherteam Kärpfling-Weibchen verschiedene Videos vorgesetzt und ihr Verhalten beobachtet. Dabei ließ sich feststellen, dass die Erregung deutlicher stieg, wenn die schuppigen Damen homosexuelles Geturtel betrachten durften. Nach dem Charakter fragt unter Wasser natürlich eh niemand, aber sexuelle Aktivität ist auf jeden Fall Trumpf und ein signifikantes Qualitätsmerkmal aus Sicht der Kärpfling-Weibchen. Und die lässt sich natürlich am besten ausleben, wenn die Männchen bisexuell durch die Weiten des Meeres schwimmen. Die Forscher vermuten, dass sich dieses Verhalten eventuell auch auf andere Tierarten übertragen ließe.

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