Im Zentrum der Studie stand das sogenannte Ultimatumspiel. Während bei Menschen bei diesem Spiel getestet wird, wie sie einen bestimmten Geldbetrag untereinander aufteilen, wurden den Schimpansen anstelle von Geld zwei verschiedenfarbige Spielsteine angeboten mit unterschiedlichen Bedeutungen: Entschied sich der Schimpanse für den einen, bekamen er und sein Kumpan gleich viele Bananen. Fiel die Wahl hingegen auf den anderen, gab es für den Entscheider mehr Bananen als für den Mitstreiter.
Bei diesem Experiment stellte sich heraus, dass das gerechte Teilen zwischen zwei Parteien auch im Verhalten von Affen fest verwurzelt ist. Drei Schimpansen-Paare spielten das abgewandelte Ultimatumspiel und zeigten: Die Tendenz ging definitiv in Richtung Fair Play. Wie die leitende Forscherin Dr. Darby Proctor sagte, sei das Ziel des Experiments, herauszufinden, warum wir Menschen teilen. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Prinzip des Fair Play schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Evolution auf der Tagesordnung stand. "Es scheint als wäre der Sinn für Gerechtigkeit schon seit der Trennung von Schimpansen und Menschen im Primaten verankert", erklärt die Forscherin.
Zwar gelten die Ergebnisse der Fair-Play-Studie nicht als repräsentativ, da nur sechs Affen an ihr teilnahmen; doch die klare Tendenz zum gerechten Teilen ist definitiv ein interessanter Aspekt, wie auch Forscherkollegin Dr. Susanne Schultz von der Universität Manchester bestätigt.