Gestatten, Bruno!
Was haben sie nicht alles versucht. Bärenfallen aus den Vereinigten Staaten, Hunde und Experten aus Finnland oder Jäger aus Bayern. Doch Bruno aka. "JJ1", Erstgeborener von Vater Joze und Mutter Jurka, blieb unauffindbar. Im Sommer 2006 hatte sich das Tier aus Südtirol aufgemacht, Bayern zu erkunden – und bezahlte dafür mit dem Leben.
Es war dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber vorbehalten, das Schafe und Hühner reißende Tier den pressetauglichen Namen "Problembär" zu verleihen. Ganz Europa nahm amüsiert Anteil an einer wochenlangen Verfolgungsjagd, bei der Bruno sich als gewiefter Waldbewohner offenbarte und seine Verfolger zeitweise der Lächerlichkeit preis gab.
Problembär dahoam
Die Tötung von JJ1 wurde schließlich mit dem Argument gerechtfertigt, dass Bruno seine natürliche Scheu vor Menschen verloren hätte und damit eine Gefahr darstellte. Augenzeugen bestritten dies jedoch. Tierschützer kritisierten die Entscheidung bereits damals scharf. Der neue Medienstar rief sogar den WWF auf den Plan. Heute ist Bruno als ausgestopfte Attraktion im Münchner Museum Mensch und Natur zu bestaunen. Ba(y)rbarisch, finden seine Fans.