Die Angst vor bestimmten Tieren ist natürlich auch davon abhängig, wo der Mensch lebt. In diesem Fall gehen wir mal ganz grob von einem Europäer aus. Und der hat am meisten Angst vor Spinnen. Wohl keine Phobie ist so weit verbreitet, wie die Arachnophobie. Diese ist allerdings krankhaft. Doch auch völlig gesunde Menschen haben Angst vor Spinnen oder reagieren mit Ekel. Viele fürchten sich beispielsweise vor dem angeblich giftigen Biss einer Kreuzspinne – dabei ist der Biss der hier verbreiteten Gartenkreuzspinne genauso harmlos wie ein Mückenstich. Für den Menschen tödlich ist fast ausschließlich die Sidney-Trichterspinne – und die lebt aus europäischer Sicht am anderen Ende der Welt.
Angst vor Schlangen ist weit verbreitet
Vielleicht hat der Mensch aber auch am meisten Angst vor Tieren, die sich ungewöhnlich fortbewegen. Das funktioniert mit acht Beinen genauso gut wie mit gar keinen Beinen: Schlängelnde Schlangen lassen vielen einen Schauer über den Rücken laufen. Und schließlich muss der Mensch sich ja auch vor giftigen Schlangenbissen hüten – allerdings nicht in Deutschland. Hierzulande gehört die Kreuzotter zu den giftigsten Schlangen. Diese sind aber sehr scheu und beißen nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Das Gift wird allenfalls Kindern oder geschwächten Menschen gefährlich – häufig wird der Biss einer Kreuzotter nicht einmal bemerkt.
Mäuse und Ratten: Ekel vor süßen Nagern
Warum der Mensch die größte Angst unter anderem vor Ratten und Mäusen hat, können viele nicht verstehen. Angeblich haben sogar Elefanten Angst vor Mäusen. Dabei sind die Nager doch eigentlich richtig süß. Oder etwa nicht? Viele Menschen ekeln sich vor dem langen Schwanz bei Ratten und Mäusen. Warum man eigentlich Angst vor Ratten zu haben sollte, ist die Gefahr von Krankheiten, die die Nager übertragen können.
Und kaum ist es August, steht auch schon das nächste Tier vor der Tür, vor dem die Menschen am meisten Angst haben: Wespen. Begründet liegt die Angst wohl vor allem darin, dass die schwarz-gelben Insekten sehr neugierig und vielleicht auch etwas aufdringlich sind. Schnell krabbeln Sie in die Getränkedose, ein tiefer Schluck und schon kann ein lebensgefährlicher Stich im Rachenraum folgen. Die Angst ist also begründet, allerdings lässt sich die Gefahr mit dem richtigen Verhalten auch minimieren: Nicht nach Wespen schlagen und Getränke immer gut abdecken.
Mythos Hai und der Wolf als Märchenschreck
Haie rufen die größten Ängste in vielen Menschen hervor. Selbst im Schwimmbad soll der eine oder andere Angst davor haben, plötzlich von einem solchen Raubfisch gepackt zu werden. Dabei leben in Nord- und Ostsee gar keine gefährlichen Haie – und im Schwimmbad natürlich auch nicht. Steven Spielbergs Filmklassiker und aufgebauschte Nachrichtenmeldungen von Hai-Attacken in aller Welt haben sicher zur Entstehung dieser Angst beigetragen. Dabei müsste der Hai viel größere Angst vor dem Menschen haben: Er bedroht seinen Lebensraum massiv.
Wölfe haben ihren schlechten Ruf nicht zuletzt der Märchenwelt zu verdanken. In Rotkäppchen ist der böse Wolf der Inbegriff des Bösen. In der Realität ängstigten Wölfe die Menschen vor allem, weil sie ihnen ihr Vieh rissen. Sie verloren die Scheu vor dem Menschen und hielten sich in dessen Nähe auf – schließlich gab es dort ja Nahrung im Überfluss. Mittlerweile kehren Wölfe wieder nach Deutschland zurück – und mit ihnen auch die Angst?
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