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Außenhaltung von Meerschweinchen: Was tun im Winter?

Die Außenhaltung von Meerschweinchen ist auch im Winter möglich, allerdings recht aufwendig. Die Nager vertragen zwar Kälte, aber keine Feuchtigkeit, müssen außerdem vor potenziellen Eindringlingen sowie direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft geschützt werden. Wie Sie Ihren Meerschweinchen ein artgerechtes, gemütliches Außengehege, das auch winterfest ist, einrichten können, erfahren Sie hier.
Können Meerschweinchen im Winter draußen bleiben? – Shutterstock / Jarry
Können Meerschweinchen im Winter draußen bleiben? – Shutterstock / Jarry

Für die Außenhaltung von Meerschweinchen eignen sich besser größere Gruppen als ein Pärchen. So können sich die Meeris gegenseitig dazu motivieren, durchs Gehege zu laufen, um sich warm zu halten. Zudem können sie sich in ihrem Häuschen aneinanderkuscheln und sich gegenseitig wärmen. Das Futter darf im Winter etwas fett- und kalorienreicher ausfallen als im Sommer, ansonsten können Sie sich nach den Tipps in unserem Ratgeber "Meerschweinchen: Ernährung und Futter für die Nager" richten.

Außenhaltung von Meerschweinchen: Gehege richtig absichern

Bleiben Meerschweinchen das ganze Jahr über in Außenhaltung, muss ihr Gehege besonders stabil und rundum abgesichert sein. Ansonsten sind die Tierchen leichte Beute für Katzen, frei laufende Hunde, Marder, Elstern, Eichelhäher und andere Raubvögel sowie Ratten. Mäuse können für Meeris ebenfalls gefährlich werden, wenn sie in ihr Zuhause eindringen, da sie möglicherweise Krankheiten übertragen. Wählen Sie daher ein engmaschiges, festes Drahtgitter für die Wände, die Decke und den Boden, das nicht zerbissen werden kann und durch das keine Maus schlüpfen kann.

Mäuse passen durch Löcher, die so klein sind, dass unser kleiner Finger hindurchpasst. Die Maschen sollten also am besten nur etwa fünf Quadratmillimeter groß sein. Unter dem Freigehege müssen Sie über die gesamte Fläche hinweg 30 bis 50 Zentimeter tief ebenfalls Drahtgitter verlegen, damit sich keine Eindringlinge von unten hineingraben können. Noch zuverlässiger, aber aufwendiger, ist ein Fundament aus Beton, das sich etwa 50 Zentimeter unter der Erde befindet.

Meerschweinchen im Winter vor Witterung schützen

Mindestens genauso wichtig wie der Schutz vor ungebetenen Gästen ist der Schutz vor der Witterung bei der Außenhaltung von Meerschweinchen. Das gilt nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer, da Meeris hohe Temperaturen schlecht vertragen und leicht einen Hitzschlag bekommen. Innerhalb des Geheges brauchen die Schweinchen daher noch ein gut isoliertes Schutzhaus, das trocken und warm bleibt, aber keinen Hitzestau zulässt. Das Haus muss groß genug für alle Meeris sein, aber nicht zu groß, damit im Winter nicht zu viel Wärme entweicht. Im Häuschen sollten sie mehrere Schlafplätze für die Tierchen einrichten und alles großzügig mit Einstreu, Stroh und Heu auslegen.

Die Wände können beispielsweise aus zwei Holzplatten mit einer Styroporplatte in der Mitte bestehen. Wenn Sie über dem Flachdach noch ein Hohldach bauen, staut sich die Hitze bei Sonneneinstrahlung nicht so leicht. Mehrere versetzte Eingänge geben den Tierchen die Möglichkeit, jederzeit hinein- und hinauszulaufen, ohne dass eines in die Ecke gedrängt werden kann. Mit einem Stück Stoff oder Leder vor den Eingängen können Sie das Haus zusätzlich vor Zugluft schützen. Dennoch sollten ein paar Luftschlitze oder Luftlöcher in den Seitenwänden nicht fehlen, damit die Luft zirkulieren kann und sich keine Feuchtigkeit im Inneren bildet. Des Weiteren sollten das Haus und ein Teil des Außengeheges im Trockenen stehen, das heißt, vor Regen geschützt sein, sowie im Schatten stehen.

Ausstattung im Außengehege

Neben dem Schutzhäuschen brauchen Ihre Meerschweinchen im Gehege außerdem genügen Unterstände. Hierfür eignen sich Weidenbrücken, Korkröhren, Äste, Zweige und Steine, die Schatten spenden und die Möglichkeit zum Verstecken bieten. Wichtig ist, dass Sie keine Schlafhäuschen nach draußen ins Gehege stellen, da Ihre Meerschweinchen sonst dort Schutz vor der Witterung suchen und dann von der Kälte überrascht werden. Die einfachen Holzhäuschen ohne Isolierung sind nicht winterfest genug. Frisches Wasser füllen Sie am besten mehrmals täglich nach und kontrollieren, ob es eingefroren ist. Aus diesem Grund ist es besser, das Wasser in einem Napf anzubieten anstatt in einer Tränke. Die Tiere könnten an der Trinkstelle der Tränke im Winter festfrieren.

Meerschweinchengehege regelmäßig ausmisten

Bei der Außenhaltung von Meerschweinchen im Winter ist es noch wichtiger als sonst, dass Sie regelmäßig das Gehege und das Schutzhaus ausmisten und sorgfältig kontrollieren, ob noch irgendwo Futterreste herumliegen. Entsteht Schimmel, kann das für die Nager lebensbedrohlich werden. Meeris vertragen überdies keine plötzlichen Temperaturwechsel und müssen langsam an kältere oder wärmere Temperaturen gewöhnt werden. Wollen Sie sie im Winter draußen halten, lassen Sie sie am besten das ganze Jahr über im Außengehege. Nur alte, kranke oder trächtige Meerschweinchen sind im Haus besser aufgehoben, da sie ohnehin geschwächt beziehungsweise empfindlich sind.

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