Tierschutz

40.000 Pinguin-Pullis: Modische Lebensretter

In Australien befindet sich mit rund 40.000 Pinguin-Pullis das vielleicht größte Strickwarenlager der Welt. Warum aber kein Frack-Verleih? Ganz einfach: Die modischen Stricküberzieher, die dem Phillip Island Nationalpark bei Melbourne aus aller Welt gespendet wurden, dienen dem Tierschutz bei Ölkatastrophen.
Modische Lebensretter 40.000 Pinguin-Pullis für Australien
Modische Lebensretter 40.000 Pinguin-Pullis für Australien – Bild: visitmelbourne.com

Strickanleitung für Pinguin-Pulli
Strickanleitung für Pinguin-Pullis – Bild: visitmelbourne.com
Einer der geretteten Zwergpinguine aus Neuseeland
Einer der geretteten Zwergpinguine aus Neuseeland – Bild: Youtube / afpde

Einer der geretteten Zwergpinguine aus Neuseeland

40.000 Pinguine ließen sich mit den modischen Strickpullis einkleiden, die derzeit im Phillip Island Nationalpark lagern – das sind mehr als überhaupt an Pinguinen dort lebt. Aber so ist man für den Ernstfall bestens gerüstet, denn die riesige Kleiderkammer dient einem guten Zweck: Im Falle einer Ölkatastrophe dienen die Pinguin-Pullis dem Schutz der niedlichen Tiere. Sie hindern die eigentlich leidenschaftlichen Frackträger daran, ihr Gefieder mit dem Schnabel zu säubern, denn das dabei aufgenommene Öl würde sie vergiften. Außerdem spendet das verschmutzte Gefieder nicht mehr genügend Wärme, sodass die Strickpullis auch gegen das Auskühlen helfen.

Die Pullis wurden übrigens zu Zehntausenden aus allen Teilen der Welt gespendet. Nach dem Aufruf wurden in vielen Medien Strickmuster veröffentlicht. Unter anderem auf der Touristik-Website der Stadt Melbourne "visitmelbourne.de". Diese dienten Strickwütigen auf dem gesamten Globus als Vorlage. Vielerorts schloss man sich kurzerhand zu regelrechten Strickvereinen zusammen. Ob Seniorenheim oder Kindertagesstätte – überall produzierte man die Pinguin-Pullis, um sie dann nach Australien zu schicken.

Einer der geretteten Zwergpinguine aus Neuseeland

Die Resonanz war größer als gedacht, sodass die Verantwortlichen im Phillip Island Nationalpark überlegen, Teile der Spenden an andere Rettungsstationen weiterzugeben. In einem Fall konnte man sogar erfolgreich helfen. Als 2011 vor Neuseeland der Frachter "Rena" havarierte, konnte man 97 Prozent der 400 betroffenen Pinguine wieder gesund und munter in die Freiheit entlassen.

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