So einige Katzenliebhaber mit genug Platz und sonstigen guten Voraussetzungen für ein weiteres Familienmitglied tendieren dazu, Streuner im Handumdrehen aufzunehmen. An sich ein guter Gedanke, schließlich gibt es viele Tiere, für die ein neues Zuhause genau das Richtige ist. Allerdings sind auch die anderen Fälle gar nicht so selten, in denen die Samtpfote ohne Ihr Eingreifen gut zurechtkommt. Bewahren Sie deshalb etwas Geduld, bevor Sie ein streunendes Tier gleich zum Stubentiger machen wollen.
Streuner, Freigänger oder wild lebend?
Ob in der Stadt oder auf dem Land: Katzen streunen überall herum. Aber nicht jede von ihnen ist auch wirklich ein Streuner. Viele sind Freigänger, die bereits Frauchen oder Herrchen haben, die sie gut versorgen. Wer einen vermeintlichen Streuner aufnehmen will, sollte zunächst einmal sicher sein, dass dieser nicht bereits "vergeben" ist. Tipp: Taucht bei Ihnen im Garten regelmäßig ein neugieriger Vierbeiner auf, hören Sie sich doch in der Nachbarschaft um, und fragen dort, ob er zu jemandem gehört. Auch ein Aushang kann hier helfen – vielleicht hat die Samtpfote sich ja auch verlaufen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass es sich um eine wild lebende Katze handelt, die ohne den engen Kontakt zu Menschen ganz hervorragend zurechtkommt. Auch diese Möglichkeit sollten Sie bedenken.
Füttern macht viele Katzen zum Dauergast
Sie wollen es also langsam angehen lassen und erst einmal herausfinden, ob es sich um eine Samtpfote mit Zuhause, um ein tatsächlich "wildes" Tier oder einen hilfsbedürftigen Streuner handelt. Wichtiger Tipp in dieser Phase: Füttern Sie die Katze erstmal nicht so ohne Weiteres. Einerseits sind die meisten Tiere dazu in der Lage, sich selbst zu versorgen, andererseits wird sie immer wieder zurückkommen – und schon müssen Sie schneller Verantwortung übernehmen, als Ihnen lieb ist. Erst wenn Sie sich sicher sein können, dass die Katze kein Herrchen hat, können Sie überlegen, den Streuner aufzunehmen.
Nicht jede wild lebende Katze lässt sich domestizieren
Eine Chance, einen Streuner aufzunehmen und diesen vielleicht sogar zur Hauskatze zu erziehen, haben Sie nur dann, wenn der Vierbeiner den Kontakt zu Menschen ansatzweise gewohnt ist. Stammt die Katze aus einer seit Generationen wild lebenden Familie, ist es nahezu unmöglich, sie zu domestizieren. Sie wird immer scheu und misstrauisch bleiben. Sperren Sie die Katze ein, wird sie Ihnen voraussichtlich Ihr Inventar zerstören. Sie werden schnell merken, wenn Ihnen ein solches Tier gegenübersteht.
Planen Sie Rückschläge ein und haben Sie Geduld
Bessere Chancen bestehen hingegen, wenn der Streuner an Menschen gewöhnt ist und vor allem in seiner Prägephase Kontakt zu uns Zweibeinern hatte, wie es beispielsweise oft bei ausgesetzten Samtpfoten der Fall ist. Sie sind mit etwas Vorsicht und Geduld recht einfach davon zu überzeugen, bei Ihnen zu bleiben, wenn Sie sich fürsorglich um sie kümmern. Tipp: Rechnen Sie mit Rückschlägen. Viele Tiere sind scheu und misstrauisch, weil Ihnen in der Vergangenheit Schlechtes widerfahren ist. Locken Sie den Vierbeiner also keinesfalls in Ihr Haus und sperren ihn dann quasi durch eine geschlossene Tür ein. Warten Sie stattdessen, bis er von allein kommt, und respektieren Sie es, wenn er nicht gleich bleiben will. Für ein neues Zuhause muss das Vertrauen langsam wachsen.
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