Hundehaltung

Hundeblick: Wie sehen Hunde die Welt?

Der Hundeblick ist optimal an die Bedingungen angepasst, die vorherrschten, als Hunde noch Wölfe waren. Um zu jagen, mussten sie in der Dämmerung gut sehen und Bewegungen rasch erkennen können. Die Farbvielfalt hingegen war für die Tiere nie besonders wichtig.
Dieser Hund beherrscht den Dackelblick perfekt – Shutterstock / leungchopan
Dieser Hund beherrscht den Dackelblick perfekt – Shutterstock / leungchopan

Aus diesem Grund nehmen die Augen der Hunde auch heute noch Dinge wahr, die Menschen übersehen. Dafür sehen Menschen wiederum Details, die einem Hund verborgen bleiben.

Sind Hunde farbenblind?

Wissenschaftler dachten früher, dass Hunde die Welt in Schwarz-Weiß sehen. Heute weiß man, dass ein Hund zumindest bestimmte Farben sehen kann, wenn auch nicht so viele verschiedene Nuancen wie der Mensch. Alle Augen besitzen eine Netzhaut, die sowohl für die Lichtempfindlichkeit als auch für die Farberkennung wichtig ist. Auf der Netzhaut befinden sich sogenannte Stäbchen und Zapfen. Je mehr Stäbchen sich auf der Netzhaut befinden, desto mehr Licht kann sie aufnehmen. Je mehr unterschiedliche Zapfen auf der Netzhaut sind, desto farbenprächtiger erscheint die Welt.

Das menschliche Auge ist mit drei verschiedenen Zapfenarten ausgestattet und kann daher ein Farbspektrum von Rot, Grün und Blau in seinen Abstufungen erkennen. Bis zu 200 Farbtöne kann ein Mensch auf diese Weise unterscheiden. Hunde hingegen haben nur zwei verschiedene Zapfenarten in den Augen, sodass ihr Farbspektrum nur Blau-Violett und Gelb umfasst. Die Farbe Rot erscheint Hunden wie Gelb, die Farbe Grün sehen sie nicht und Purpur erscheint ihnen wie Grau.

Hunde sehen bei Dämmerung gut

Im Gegenzug besitzen Hunde mehr Stäbchen in den Augen als Menschen. Das heißt, dass sie weniger Licht brauchen, um mit ihrem Hundeblick alles sehen zu können. Die vielen Stäbchen im Hundeauge sorgen dafür, dass das Tier bereits sehr geringe Lichtmengen aufnimmt, wie sie im Morgengrauen oder in der Dämmerung vorherrschen. In völliger Dunkelheit können Hunde allerdings auch nichts sehen.

Sichtfeld und Bewegungen im Hundeblick

Hunde sind im Gegensatz zu Menschen ein wenig kurzsichtig. Zumindest, solange Objekte stillhalten, kann der Hundeblick sie in einer Entfernung von mehr als sechs Metern nicht erfassen. Ein Mensch kann hingegen etwa 20 Meter weit scharf sehen. Bewegt sich ein Objekt jedoch, können Hunde es auch aus weiter Entfernung sehen. Für die Jagd ist das ausgesprochen praktisch, da ein Hund oder ein Wolf auch in der Dämmerung ein Kaninchen oder ein anderes Beutetier auf der Flucht erkennen kann.

Das Sichtfeld eines Hundes umfasst insgesamt und je nach Hunderasse einen Winkel von bis zu 240 Grad, da seine Augen weiter auseinander stehen als beim Menschen. Dafür können Hunde jedoch nicht so viel mit beiden Augen gleichzeitig sehen, sodass ihre räumliche Tiefenwahrnehmung schwächer ausgeprägt ist.

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