Wenn Menschen ein süßer Hund über den Weg läuft, können sie oft nicht widerstehen und möchten ihn streicheln. Manche Hunde reagieren gut auf das fremde Tätscheln und legen sich sogar auf den Rücken, um noch mehr Kuscheleinheiten einzufordern. Anderen Tieren gefällt das Anfassen nicht und sie distanzieren sich von ihrem aufdringlichen Gegenüber. Schlimmstenfalls reagieren manche Hunde auch aggressiv auf die unerwünschten Zärtlichkeiten.
Fremde Hunde streicheln: Grenzen respektieren
Wie würden Sie es finden, wenn wildfremde Menschen Sie plötzlich umarmen würden? Mindestens irritierend, oder? Auch wenn Hunde keine Menschen sind, geht es ihnen da ähnlich – viele mögen nicht von Fremden gestreichelt werden. Je nach Hunderasse und Wesenszügen variiert das Verhalten der Fellnasen. Im schlimmsten Fall endet das willkürliche Fremdstreichel-Verhalten von Passanten mit einem aggressiven Knurren oder gar Beißen vom harmlos wirkenden Vierbeiner.
Spätestens dann sollte deutlich sein, dass nicht jeder Hund eine fremde Hand auf seinem Kopf wertschätzt. Wer meint, Hundebesitzer wüssten es besser, irrt gewaltig. Selbst diese maßen sich an, fremde Hunde zu streicheln, ohne vorher den Besitzer zu fragen, noch die Reaktion des Hundes abzuwarten. Ihre eigene Flauschnase genießt es schließlich auch, wenn fremde Personen sie anfassen.
Viele Menschen, ob Hundebesitzer oder nicht, meinen es im Grunde gut mit den Tieren. Sie wollen ihnen Gutes, während sie durch das Fell streicheln – denken sie zumindest. Denn in Wirklichkeit erfüllen Fremd-Streichler nicht die Wünsche des Hundes, sondern vorrangig ihre eigenen.
Hunde-Begrüßungs-Etikette: So verhalten Sie sich richtig
Ein respektvoller Umgang sieht anders aus. Wenn Sie fremde Hunde streicheln möchten, dann halten Sie sich an folgende Schritte:
● Fragen Sie den Besitzer um Erlaubnis. Er kennt seine Fellnase am besten und weiß entsprechend ganz genau, wie sie auf Fremde reagiert. Überspringen Sie den Schritt nicht, nur weil Ihnen der Hund freundlich erscheint. Selbst die süßesten Geschöpfe können fest zubeißen, wenn sie sich bedroht fühlen.
● Nähern Sie sich langsam. Wenn Sie die Erlaubnis des Besitzers für ein gegenseitiges "Beschnüffeln" haben, dann bewegen Sie sich langsam, aber selbstbewusst auf den Hund zu. Zu hastige Bewegungen könnten ihn irritieren und verängstigen. Achten Sie auf die Körpersprache des Tieres. Erscheint es eingeschüchtert? Dann distanzieren Sie sich besser wieder.
● Lassen Sie sich beschnüffeln. Ist der Hund immer noch wohlgesonnen, dann halten Sie ihm zunächst die Hand flach hin und lassen den Vierbeiner daran riechen. Sprechen Sie ihm auch gut zu, um die Atmosphäre zu entspannen. Erst danach streicheln Sie ihn, sofern er das Interesse noch nicht verloren hat.
● Keine groben Bewegungen machen. Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber dennoch: Fassen Sie das Tier behutsam an. Kraulen Sie ihn besser unter dem Kinn als auf dem Kopf. Und stehen Sie dem Hund immer gegenüber, damit er Sie gut im Blick hat.
Wenn Sie diese Schritte befolgen, ist Ihnen nicht nur der Besitzer, sondern auch der Hund dankbar.
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