Aggressives Verhalten ist in der Regel nicht angeboren. Fast immer hat es mit der falschen Erziehung zu tun: Die Besitzer waren an verschiedenen Stellen zu nachlässig, zu hart oder zu inkonsequent mit ihren Haustieren und haben das Verhalten damit anerzogen. Aber auch andere Ursachen sind möglich.
Unsicherheit und Angst als Ursache für Aggressionen
Unsicherheit und Angst können dazu führen, dass ein Vierbeiner in bestimmten Situationen aufbrausend und wütend reagiert. Oft resultieren diese Ängste ebenfalls aus der Erziehung oder entstehen durch die Unsicherheit des Hundehalters. Fühlt sich das Tier an der Seite seines Herrchens nicht sicher, kann es beginnen, sich beim Spielen, bei kleinen Rangeleien und anderen Begegnungen mit Hunden untypisch zu verhalten.
Angst vor Hunden, vor Menschen oder bestimmten Dingen kann eine Fellnase sich natürlich auch durch schlechte Erfahrungen aneignen. Wer einen Hund aus dem Tierheim oder aus dem Ausland adoptiert hat, weiß oft nicht, was sein Vierbeiner alles erlebt hat und was die Ursache für seine Angst und sein deshalb aggressives Verhalten ist.
Wach- und Schutztrieb oder Krankheit
Ein starker Wach- und Schutztrieb kann ebenfalls dazu führen, dass ein Hund aggressiv wird. Diese Gefahr besteht vor allem, wenn in der Hundeerziehung und Sozialisierung nicht daran gearbeitet wurde. Der Vierbeiner denkt in bestimmten Situationen, seinen Besitzer beschützen zu müssen und übernimmt die Oberhand – das kann sehr gefährlich werden.
Darüber hinaus können Krankheiten oder Schmerzen die Ursache für Aggressionen beim Hund sein. Besonders wahrscheinlich ist diese Ursache, wenn der Hund knurrt oder beißt, sobald er an einer bestimmten Stelle berührt wird. Gehen Sie in diesem Fall unbedingt zum Tierarzt.
Falsche Haltungsbedingungen oder falsches Futter
Schlechte Haltungsbedingungen können ebenfalls Aggressionen entstehen lassen. Zu wenig Auslastung, Zuwendung oder Bewegung sorgen dafür, dass es dem Tier einfach nicht gut geht, was sich durchaus in negativen Verhaltensweisen äußern kann. Neben der körperlichen Beschäftigung ist auch geistige Auslastung entscheidend dafür, dass ein Vierbeiner ausgeglichen ist. Tipps zum Thema finden Sie unter anderem im Ratgeber: "Hunde beschäftigen: Zehn Tipps gegen Langeweile".
Auch falsches Futter kann das Risiko für aggressives Verhalten beim Hund erhöhen. Erhalten Hunde zu energiereiches Futter, etwa mit einem Überangebot an Eiweiß, kann dies zu einer Überlastung der Leber führen. Die überschüssige Energie wird dann unter Umständen durch Aggression ausgelebt. In jedem Fall sollten Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt gehen, wenn er plötzlich aggressives Verhalten an den Tag legt.
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