Katzen schlafen in der Regel 14 bis 15 Stunden pro Tag. Doch leider im entgegengesetzten Rhythmus zu unserem. Denn die Vierbeiner sind nachtaktiv. Katzen schlafen meist dann, wenn Herrchen oder Frauchen bei der Arbeit sind, regungslos vor dem Fernseher sitzen oder sonst nichts Spannendes im Haushalt passiert.
Dementsprechend schlummern Katzen nachts nicht. Damit aber nicht genug: Oft sind sie unruhig und machen sich sogar durch Miauen und Jaulen bemerkbar. Der Grund: Die Tiere wollen Aufmerksamkeit, Fressen oder einfach nur schmusen. An der Tür kratzen oder der Frontalangriff mit Pfötchen ins Gesicht sind die beliebtesten Maschen der nächtlichen Ruhestörer.
Fragen Sie sich, warum Ihre Katze nachts keine Ruhe gibt
Doch kein Grund zur Sorge. Mit ein paar Tipps und Tricks können Sie etwas gegen die Ruhestörung Ihrer Samtpfote unternehmen. Um mit Ihrer Katzenerziehung allerdings Erfolg zu haben, sollten Sie zunächst überlegen, was hinter den nächtlichen Weckangriffen und dem Katzenjammer stecken könnte. Mögliche Gründe sind zum Beispiel folgende:
Katzen langweilen sich nachts
Wenn niemand sonst da ist, machen viele Katzen tagsüber ausgiebige Nickerchen. Dementsprechend wach ist Ihr Vierbeiner in der Nacht – und stört eher Ihren Schlaf. Möglicherweise hilft es, wenn Sie einer zweiten Katze ein Zuhause bieten, damit Ihre Samtpfote tagsüber einen Spielkameraden zum Austoben hat.
Stören wegen Hunger
Ein weiterer Grund für die nächtliche Ruhestörung ist Hunger. Acht Stunden ohne Futter sind für Katzen eine lange Zeit, da sie es in der Natur gewohnt sind, viele kleine Portionen über den gesamten Tag verteilt zu essen.
Außerdem kann es Gewohnheit sein: Füttern Sie Ihre Katze stets direkt nach dem Aufstehen, könnte sie daraus schließen, dass sie immer Futter bekommt, sobald Sie wach sind. Daher ist es für sie naheliegend, Sie zu wecken, wenn sie Futter möchte.
In diesem Fall kann es helfen, wenn Sie im Haus ein paar Leckerli verstecken oder ihr Intelligenzspielzeug mit Leckereien bereitlegen. So ist Ihre Miez einerseits beschäftigt und andererseits kann sie ihren Hunger ein wenig stillen.
Katze stört nachts: Kuschelbedürfnis kann die Ursache sein
Katzen sind im Winter besonders verschmust, weil sie bei den kalten Temperaturen Wärme und Geborgenheit suchen. Wenn Ihre Katze Sie beim Schlafen stört, kann es also auch daran liegen, dass sie mit Ihnen kuscheln oder sich unter der Bettdecke aufwärmen möchte.
Aufmerksamkeit – Sofort!
Manche Katzen haben gerne Publikum. Deshalb stören Fellnasen oft nicht nur in der Nacht, sondern auch bei der Arbeit oder beim Essen. Worin die Aufmerksamkeit besteht, ist Nebensache. Hauptsache Sie nehmen Ihren Stubentiger zur Kenntnis – selbst wenn Sie mit ihm schimpfen. In diesem Fall hilft nur konsequentes Ignorieren, dann verliert Ihre Katze eines Tages die Lust an der nächtlichen Ruhestörung.
Freigänger wollen doch lieber drinnen schlafen
Ist Ihre Katze ein Freigänger, sollten Sie sie nachts trotzdem nach Möglichkeit ins Haus holen. So vermeiden Sie, dass Ihre Fellnase es sich mitten in der Nacht anders überlegt – und Sie die Mieze genau dann in die warme Stube lassen müssen, wenn Sie eigentlich gerade schlafen wollen. Mit einer rechtzeitigen “Rückholaktion” beugen Sie nächtlichem Katzenklagen vor dem Schlafzimmerfenster von vornherein vor.
Noch besser ist es, wenn Sie Ihre Katze immer etwa zur selben Uhrzeit ins Haus holen. So gewöhnt sich die Fellnase an einen regelmäßigen Tages-Nacht-Rhythmus. Alternativ kann eine Katzenklappe eine Option sein. So kommt Ihr Haustier alleine hinein, ohne dafür Ihren Schlaf stören zu müssen.
Gesundheitliche Gründe, wenn die Katze nachts stört
Wenn Ihre Katze Sie erst seit Kurzem beim Schlafen stört, kann es sein, dass die Mieze krank ist. Vor allem bei älteren Katzen sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Es kann sein, dass Ihr Haustier unter Arthrose und Schmerzen leidet. Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion oder Bluthochdruck können dazu führen, dass Katzen in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Auch eine Angststörung ist möglich. Ist es im Haus still und dunkel, fürchtet sich Ihre Fellnase und ruft nach Ihnen.
Katzenerziehung: Falsches Verhalten nicht belohnen
Wenn nichts hilft und Ihr Liebling nachts doch mal wieder unruhig ist und den Wecker spielt, dann heißt das Zauberwort: Ignorieren. Jede Reaktion – und sei es auch "nur" ein Schimpfen oder die Verbannung der Katze aus dem Schlafzimmer – ist für das gelangweilte Tier eine Belohnung.
Sollte die nächtliche Ruhestörung nicht aufhören, lassen Sie die Katze nachts nicht ins Schlafzimmer und verwenden Sie Ohropax, damit Sie nicht vom Miauen oder Kratzen an der Tür geweckt werden. Beachten Sie jedoch auch, dass plötzliche Verhaltensänderungen Alarmsignale sein können. Hat Ihr Liebling jahrelang durchgeschlafen und verhält sich nachts plötzlich unruhig, sollten Sie vorsichtshalber einen Tierarzt aufsuchen.
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