Wussten sie schon

Tiere in der Pubertät: No risk, no fun

Tiere in der Pubertät unterscheiden sich oft gar nicht so sehr von menschlichen Teenagern. Der Elefant verbringt sogar eine ganze Dekade in dieser Lebensphase. Das heißt: überschüssige Energie, eine Prise Leichtsinn und die zügellose Freude am ungefilterten Adrenalin-Kick. Und die hat es im Tierreich in sich: Hierfür stelle man sich eine Gruppe zierlicher Gazellen vor, die im Angesicht eines bedrohlichen Löwenrudels schnurstracks auf eben dieses zumarschiert.
Elefanten in der Pubertät rangeln gerne miteinander
Elefanten in der Pubertät rangeln gerne miteinander – Bild: Shutterstock / Johan W. Elzenga

"Oh Baby, Baby, halbstark!"

Pubertierende, halbstarke Thomsongazellen haben keinerlei Probleme mit dem Faktor Risiko. Im Falle einer Bedrohung durch die unmittelbare Präsenz von Raubtieren bewegen sie sich oftmals geschlossen auf eben diese zu. Wie die BBC berichtet, hat die Zoologin Clare Fitzgibbon herausgefunden, dass diese Strategie durchaus erfolgsversprechend ist. Löwen und Geparden attackieren überraschend aus dem Hinterhalt. Signalisieren ihre Beutetiere jedoch, dass sie über ihre Präsenz im Klaren sind, können sie den nächsten Angriff auf das Rudel hinauszögern.

Die Parallelen zum Homo-Sapiens liegen auf der Hand. So vermuten Wissenschaftler, dass impulsive und potenziell leichtsinnige Aktionen von menschlichen Teenagern den Grundstein für spätere Großtaten legen.

Tiere in der Pubertät: Elefant gegen Elefant

Tiere in der Pubertät müssen die Balance zwischen Sicherheit und Risiko erst erlernen. Dabei handelt es sich um den sprichwörtlichen Drahtseilakt. Agieren sie nach der Entwöhnung der Eltern zu defensiv, lernen sie möglicherweise nicht genug über die Gefahren, die ihnen in der Welt drohen. Eine Überdosis Risiko kann jedoch zu einem schnellen Tod führen.

Beispielsweise dann, wenn ihnen männliche Vorbilder fehlen: So zeigten Gruppen von jungen Elefantenbullen, die ohne ältere und erfahrene Bullen aufwuchsen, ganz besonders riskante Verhaltensmuster in ihrer Sturm-und-Drang-Phase. Diese halbstarken Rüsselträger attackierten schon einmal Nashörner. Auch gegenüber ihren Artgenossen werden die heranwachsenden Dickhäuter aggressiv. Ganze 90 Prozent aller tödlichen Unfälle sind in solchen Gruppen auf Auseinandersetzungen der Jungbullen untereinander zurückzuführen.

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
0
0
0 Kommentare

Weitere Artikel