Urlaub mit Hund

Hundesitter werden: Voraussetzungen für Hundebetreuer

Hundesitter oder Dogwalker werden bringt einige Voraussetzungen mit sich. Ein perfekter Hundebetreuer gibt seinen Schützlingen ganz viel Liebe, ist sich aber auch der großen Verantwortung bewusst. Denn hinter dieser Tätigkeit stecken vielseitige Aufgaben, die es nicht zu unterschätzen gilt.
Die kleinen Racker halten ihre Hundesitterin ganz schön auf Trab! – Shutterstock / Africa Studio
Die kleinen Racker halten ihre Hundesitterin ganz schön auf Trab! – Shutterstock / Africa Studio

"Hunde sind ja soooo süß" – Warum also nicht als Hundesitter tätig sein, um seiner Tierliebe freien Lauf zu lassen? Möglich ist es. Aber es gibt unterschiedliche Varianten eines Hundesitters: Dogwalker, mal ab und zu ein bis zwei Vierbeiner bei sich aufnehmen und betreuen oder eine Hundepension eröffnen.

Unterscheiden Sie dabei unbedingt die gewerbsmäßige und gewerbliche Tätigkeit als Hundesitter von der Hobbyvariante. Es ist etwas anderes, ob eine Schülerin ihr Taschengeld ab und zu aufbessert oder Sie mit Ihrer Tätigkeit einen Gewinn erwirtschaften. Dann muss sie auch als gewinnbringende Tätigkeit an offizieller Stelle angegeben werden. Aber grundsätzlich gibt es einige wichtige Voraussetzungen, bevor Sie sich der Verantwortung für die Vierbeiner stellen.

Stärken eines Hundesitters

Hundeliebe, Spaß am Umgang mit den Vierbeinern und eine gewisse Leidenschaft sind Grundvoraussetzungen. Es nutzt Ihnen nichts, wenn Sie Hundehaare und Hundegeruch nicht mögen. Angst vor den Vierbeinern, wenn diese mal unerwartet anders reagieren, wäre auch nicht optimal. Als Hundesitter benötigen Sie noch einige persönliche Kompetenzen, um einen guten Job machen zu können:

  • ● Verantwortungsbewusstsein – Seien Sie sich bewusst, dass Sie für ein lebendiges Wesen, das auch noch jemand anderem gehört, Verantwortung tragen.
  • ● Einfühlungsvermögen – Das brauchen Sie, wenn Sie sich auf unterschiedliche Charaktere von Mensch und Hund einstellen müssen.
  • ● Kritikfähigkeit – Hundebesitzer haben alle ihre eigenen Erziehungsmethoden. Stellen Sie sich darauf ein.
  • ● Verständnis – Die Wünsche eines Hundes zu verstehen erfordert Auffassungsgabe und Verständnis für Vierbeiner.
  • ● Handlungsfähigkeit – Die Fähigkeit, im Notfall schnell handeln zu können und einen kühlen Kopf zu bewahren, ist sehr wichtig.
  • Durchsetzungsvermögen – Auch mit vermeintlich "schlecht erzogenen" oder "schwierigen" Hunden sollten Sie umgehen können.

Wissen in der Hundeerziehung ausbauen

Im nächsten Schritt eignen Sie sich theoretisches Fachwissen in den Bereichen Hundepsychologie, -training und -erziehung an. So können Sie Hundeverhalten besser einschätzen und entsprechend reagieren. Verschaffen Sie sich einen guten Überblick über die Wesensmerkmale und Vorlieben verschiedener Hunderassen, hier gibt es wesentliche Unterschiede. Erfahrung im Umgang mit den vielseitigen Vierbeinern sind in jedem Fall von Vorteil.

Praktische Erfahrungen sammeln Sie beispielsweise ehrenamtlich in Tierheimen oder Sie fragen in örtlichen Tierpensionen nach einem Praktikum. In Hundeschulen, bei Hundetrainern und sogar in Online-Kursen können Sie sich mit diversen Hundethemen vertraut machen. Neben den persönlichen Stärken und Erfahrung kommen weitere wichtige Voraussetzungen hinzu.

Voraussetzungen für angehende Hundesitter

  • ● Flexibilität – Lässt sich die Tätigkeit in Ihren Alltag integrieren?
  • ● Regeln des Vermieters – Sind Tiere in Ihren vier Wänden überhaupt erlaubt?
  • ● Eigene Haustiere – Wenn in Ihrem Haushalt weitere Tiere leben, probieren Sie erst aus, ob es mit vierbeinigem Besuch überhaupt stressfrei funktioniert.
  • ● Bescheid wissen – Wissen Sie, wo sich Tierärzte und mögliche Ausflugsziele in der Nähe befinden? Wo und wann Leinenpflicht besteht, sollten Sie ebenfalls wissen.
  • ● Wetterfestigkeit – Auch bei Sturm und Regen wollen die bewegungsfreudigen Vierbeiner raus.
  • ● Absicherung – Sind alle Versicherungsfragen abgeklärt? Falls etwas passiert, sind Haftpflichtversicherungen des Hundehalters oder des Hundesitters gefragt.
  • ● Ausstattung – Nur mit der richtigen Vorbereitung können Sie alle Aufgaben bestmöglich erledigen. Der hundgerechte und sichere Transport muss sichergestellt sein und eine eigene Hundeleinensammlung kann ebenso nicht schaden.

Aufgaben eines Hundesitters

Sie können als "Dogwalker" aktiv sein, der sich draußen um Training und Auslastung der Hunde kümmert. Möglich ist aber auch die Ganztagesbetreuung in den eigenen vier Wänden oder gar Urlaubsbetreuung über mehrere Tage und Nächte als ganzheitlicher Hundesitter. Machen Sie sich Gedanken, inwieweit Sie Hunde betreuen möchten und was unter gegebenen Umständen überhaupt möglich ist. Nehmen Sie nur Aufträge an, die für Sie gut umsetzbar sind. Bei einem "All inclusive"-Hundesitter fallen vielseitige Aufgaben an:

  • ● Gemeinsame Planung über Fütterung, Vorlieben, Medikamente etc. mit dem Hundebesitzer
  • ● Abholung des Vierbeiners vom Büro oder Zuhause
  • ● Körperliche und geistige Auslastung der Tiere
  • ● Sozialisierung mit anderen Artgenossen
  • ● Medikamentengabe, falls nötig
  • ● Erziehungsmaßnahmen im Sinne des Hundebesitzers

Gewerblicher Hundesitter werden

Wenn Sie einige Jahre mit Ihrem Hobby Erfahrungen gesammelt haben, kommt eventuell der Gedanke auf, das Ganze professionell zu gestalten. Hier kommt einiges mehr auf Sie zu, wie Gewerbe anmelden, Finanzamt in Kenntnis setzen, Berufshaftpflichtversicherung abschließen, Betreuungsverträge mit den Hundehaltern vereinbaren, Antrag beim Veterinäramt stellen, über gewerbliche – und zu diesem Zweck nutzbare – Räumlichkeiten verfügen und an Weiterbildungen in Hundeerziehung und anderen wichtigen Aspekten teilnehmen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Dieses Video zeigt, wie es ist, wenn Hundebetreuung zur Passion wird:

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