Hunderassen

American Staffordshire Terrier

Der anhängliche und verspielte American Staffordshire Terrier steht in allen deutschen Bundesländern außer Niedersachsen auf der Rasseliste der gefährlichen Hunde - eine Entscheidung, die noch immer diskutiert wird.
Steckbrief

Verwendung

Begleithund, Kampfhund

Alternativer Name

Amstaff

FCI-Nr.

286

FCI-Gruppe

3: Terrier

FCI-Sektion

3: Bullartige Terrier

Durchschnittliche Lebenserwartung

9-15 Jahre

Farbe

mehrfarbig, schwarz, grau, braun, weiß

Fellbeschaffenheit

glatt

Temperament / Aktivität

Durchschnittliche Futterkosten/-mengen

Widerristhöhe (Rüde)

46 - 48 cm

Widerristhöhe (Hündin)

43 - 46 cm

Gewicht (Rüde)

18 - 30 kg

Gewicht (Hündin)

18 - 30 kg

Erscheinungsbild

Der American Staffordshire Terrier ist ein kräftiger und stark ausgeprägter, trockener Bemuskelung. Bei einer maximalen Widerristhöhe von 48 cm bringt er ein stattliches Gewicht von knapp 33 Kilogramm auf die Waage. Auffällig ist der relativ große, keilförmige und kräftige Kopf mit hoch angesetzten Ohren und einem starken Gebiss. Die Ohren sind entweder Rosenohren oder Kippohren (halb aufgerichtete Stehohren). Der Körper wirkt gedrungen und hat eine tiefe Brust. Seriöse gezüchtete AmStaffs haben ein ausgewogenes Verhältnis von Masse und Größe. Körperliche Leistungsfähigkeit steht im Vordergrund.

Fell

Das Fell ist kurz, dicht und glänzend und sollte sich glatt und steif anfühlen. Es sind zwar alle Farben erlaubt, aber nicht alle Farbtöne sind gleichermaßen erwünscht: Schwarz-loh und fehlende Pigmentierung sind typische Farbmerkmale anderer Rassen wie Rottweiler und American Pitt Bull Terrier. Bei einem Weißanteil von mehr als 80 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit einer genetisch bedingten Taubheit sehr hoch. Auch leberfarbenes Fell ist eher unbeliebt.

Wesen und Einsatzgebiete

Der American Staffordshire Terrier ist ein intelligenter und ausdauernder Hund mit starkem Spieltrieb. Entsprechend stark möchte er beschäftigt werden und eignet sich deshalb ausgezeichnet als Sporthund (vor allem für Agility, Flyball und Obedience). Auch eine Ausbildung zum Sanitäts- und Katastrophenhund steht nichts im Wege. Die AmStaffs haben eine hohe Reizschwelle, sind sehr anhänglich und kinderlieb. Eine Therapiehundeausbildung ist denkbar, als Familienhunde sind sie wunderbar. Im englischen Sprachraum werden sie mitunter sogar "Nanny Dog" genannt.

Aber Achtung: Diese Rasse zeigt ein ausgeprägtes Dominanz- und Wachverhalten. Damit es nicht zu schweren Konflikten kommt, wenn der Vierbeiner seine Familie bedroht sieht, braucht diese Rasse von Anfang an eine konsequente Erziehung. Diese Rasse ist also ausschließlich für erfahrene Hundehalter geeignet. Ob American Stafford Terrier zu Schutzhunden ausgebildet werden sollten, ist umstritten.

Typische Krankheiten

Grundsätzlich handelt es sich bei American Stafford Terriern um eine sehr robuste Rasse, die nicht übermäßig zu Krankheiten neigt. Wenn sie erkranken, dann meist an einer dieser Krankheiten:

● Schilddrüsenunterfunktion
● Grauer Star
● Hüftdysplasie
● Herzschwäche
● Knieprobleme

American Stafford Terrier sind Listenhunde

Trotz ihres freundlichen Wesens stehen die American Stafford Terrier in Deutschland, Dänemark, Österreich und der Schweiz auf allen vorhandenen Rasselisten. Allein Schleswig-Holstein und Niedersachsen führen in Deutschland keine Rasseliste. Der Import nach Deutschland ist generell verboten.

Geschichte

Früher waren Sie unter Namen wie Pit Bull Terrier, American Bull Terrier, Yankee Terrier oder Stafford Terrier bekannt. Seit 1972 gilt offiziell der Name American Stafford Terrier. Sie gehen zurück auf die sogenannten "Bull and Terrier" – eine Kreuzung aus den gehorsamen Bulldoggen und den scharfen Terriern dieser Zeit. Gezüchtet wurden sie - wie viele ihrer bulligen Verwandten - ursprünglich in England, um dort in Hundekämpfen gegeneinander oder gegen andere Tiere anzutreten. Um 1860 gelangten sie mit britischen Einwanderern nach Amerika. Dort wurden sie mitunter immer noch bei illegalen Hundekämpfen eingesetzt, fungierten aber zunehmend als Wachhunde auf Farmen. Ab der Jahrhundertwende begann man, die Tiere zunehmend für Ausstellungen und weniger für Kämpfe zu züchten. 1936 wurde der erste Rassestandard für die damals noch Yankee Terrier genannten Hunde herausgegeben.

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