Hundehaltung

Stimmung erkennen: Hunde wissen, wie es uns geht

Manchmal scheint es, als könnten Hunde Gedanken lesen. Sie scheinen genau zu erkennen, in welcher Stimmung ihr Herzensmensch gerade ist: traurig, wütend, fröhlich oder entspannt. Doch wie machen die Vierbeiner das?
Dieser Cavalier King Charles Spaniel spürt, dass es seinem Frauchen gut geht – Shutterstock / bane.m
Dieser Cavalier King Charles Spaniel spürt, dass es seinem Frauchen gut geht – Shutterstock / bane.m

Eins ist sicher: Hunde haben sehr viel feinere Sinne als Menschen. Ist das vielleicht der Grund, warum Vierbeiner die Stimmung ihres Frauchens oder Herrchens erkennen können? Oder ist es ein erlerntes Verhalten, das sich durch die Hundeintelligenz erklären lässt?

Haben Hunde einen sechsten Sinn für Ihre Stimmung?

Hunde haben einen hervorragenden Geruchssinn, ein sensibles Gehör und einen feinen Tastsinn. Manche Hundefreunde sind außerdem überzeugt, dass die Tiere einen sechsten Sinn haben. Grund für solche Vermutungen sind die erstaunlichen Fähigkeiten der Hunde im Bereich der Empathie, also des Einfühlungsvermögens. Wenn wir traurig, zornig, aufgeregt oder gelassen sind, spürt ein Hund anscheinend stets die Stimmung und reagiert darauf.

Ob die Fähigkeit zum Mitfühlen bei Hunden jedoch auf einen sechsten Sinn zurückzuführen ist oder aus dem Zusammenspiel ihrer fünf Sinne, lässt sich nicht so leicht untersuchen. Schließlich können die Hunde selbst nicht darüber berichten, wie sie die Stimmungen von Menschen erkennen – sie tun es einfach.

Mimik und Stimme lassen Gefühle erkennen

Nichtsdestotrotz gibt es inzwischen eine Reihe von Studien, die nahelegen, dass Hunde alle ihre Sinne dafür einsetzen, die Stimmung ihrer Menschen zu erkennen. Vor allem die Augen und die Ohren scheinen dabei eine große Rolle zu spielen, denn die Vierbeiner orientieren sich einem neueren Experiment zufolge an Mimik und Stimme, um Gefühle zu deuten. Forscher der Universität von Lincoln in Großbritannien und der Universität von São Paulo legten Hunde Fotos von fremden Menschen und Hunden mit freundlichen oder zornigen Gesichtsausdrücken vor. Dabei spielten sie Worte in einer den Hunden unbekannten Sprache ab, die durch positive oder negative Gefühle gefärbt oder im neutralen Tonfall gesprochen waren. Währenddessen maßen die Wissenschaftler die Dauer, mit der die Hunde den Bildern Aufmerksamkeit schenkten.

Die Tiere betrachteten die Fotos länger, bei denen Tonfall und Gesichtsausdruck zueinander passten. Daraus schlossen die Forscher, dass die Hunde bemerkt hatten, dass Mimik und Stimme dieselbe Stimmung verraten. Allerdings wurden in dem Experiment Geruchssinn und Tastsinn nicht mit einbezogen, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese ebenfalls eine Rolle beim Erkennen von Gefühlen artfremder Lebewesen spielen.

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