Meerschweinchendamen sind etwa alle 14 bis 18 Tage paarungsbereit und für circa acht bis zwölf Stunden fruchtbar. Der Bock läuft dann hinter seiner Auserwählten her, umtanzt sie mit wiegenden Schritten und wirbt mit sogenanntem Brommseln – einem gurrenden Laut – um ihre Gunst. Hat er Erfolg, hebt das Weibchen seinen Po, das Männchen reitet auf – und rund 10 Wochen später steht die Meerschweinchen-Geburt ins Haus.
So verläuft die Geburt bei Meerschweinchen
Ein Wurf besteht meistens aus zwei bis drei Babys, es können jedoch auch Einzelkinder oder bis zu sechs Geschwisterchen auf einmal geboren werden. In ganz seltenen Fällen sind es mehr als sechs, doch dann überleben die Kleinen oft nicht und auch für die Mutter ist es eine schwere Belastung. Die werdende Meerschweinchenmama sucht sich kurz vor der Geburt eine ruhige Ecke im Gehege aus. Sie baut sich kein Nest, sondern setzt sich hin und spreizt ihre Beinchen, damit die kleinen Meerferkel auf die Welt kommen können.
Die Mutter nimmt sich für jeden Neuankömmling fünf bis zehn Minuten Zeit, zieht jedes Baby einzeln am Kopf heraus, nabelt es ab und befreit es von der Eihaut. Erst, wenn ein Ferkelchen draußen ist, kümmert sie sich um das nächste. Am Ende gibt es eine sogenannte Nachgeburt, die die Mutter zusammen mit der Eihaut auffrisst. Meerschweinchenbabys bekommen schon im Mutterleib ihr festes Gebiss und öffnen etwa zwei Wochen vor der Geburt ihre Augen. Sie sehen dann schon wie fertige Meerschweinchen aus, wenn sie das Licht der Welt erblicken, nur, dass sie viel kleiner sind.
Mögliche Komplikationen bei der Meerschweinchen-Geburt
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Meerschweinchen ein paar Tage vor der Geburt Ruhe und die Möglichkeit hat, sich jederzeit zurückzuziehen. Am besten lassen Sie den Vater der Kleinen bereits nach der Befruchtung kastrieren, dann müssen Sie die Meerligruppe nicht trennen. Ein unkastriertes Böckchen kann leider nicht bei der Mutter bleiben, da sie sonst kurz nach der Geburt erneut befruchtet werden könnte, was für sie eine große Belastung wäre. Zudem muss ja auch für jedes Meerschweinchenbaby später ein schönes neues Zuhause gefunden werden, sofern es nicht in der Familie bleiben kann.
Trächtige Schweinchen können an sogenannter Schwangerschaftstoxikose erkranken. Bringen Sie Ihre werdende Meerlimutter sofort zum Tierarzt, wenn sie sich während der Schwangerschaft oder kurz vor dem Geburtstermin auf die Seite legt. Bei sehr jungen Müttern unter sechs Monaten sowie älteren Müttern über ein Jahr kann es außerdem zu Komplikationen kommen. Ist sie zu jung, kann es zu Wachstumsstörungen bei den Babys kommen, ist sie zu alt, hat ihr Becken angefangen, sich zu verknöchern, was unter anderem zu Fehlgeburten führen kann. Bei Zweifeln und Sorgen wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Tierarzt.
Wie sich Meerschweinchenbabys in den ersten Wochen entwickeln
Bei ihrer Geburt wiegen Meerschweinchen zwischen 60 und 100 Gramm. Einzelkinder sind meist etwas größer und schwerer als Mehrlinge. Gesunde Ferkelchen nehmen in den ersten sechs Wochen täglich drei bis vier Gramm zu – kontrollieren Sie dies am besten jeden Tag mit einer Küchenwaage. Sollten die Kleinen nicht spätestens ab dem dritten Lebenstag genug zunehmen, ist das ein Hinweis darauf, dass sie nicht genug gesäugt werden oder krank sind. Eventuell müssen Sie dann zufüttern, zum Beispiel mit Katzenmilch ohne Taurin. Drei Wochen lang werden die Minimeerlis gesäugt, danach werden sie abgestillt. Sie fressen bereits von Anfang an auch das Erwachsenenfutter, sollten jedoch nicht gleich stark wasserhaltiges Gemüse wie Gurken oder Salat bekommen. Gewöhnen Sie sie erst später langsam daran.
Bereits mit drei Wochen können die Böckchen schon neuen Nachwuchs zeugen, auch, wenn sie erst ein paar Wochen später vollständig geschlechtsreif sind. Schauen Sie daher bei den Meerschweinchenbabys schon frühzeitig nach dem Geschlecht, indem Sie die Bauchhaut oberhalb der Geschlechtsteile leicht in Richtung Kopf ziehen. Bei Böckchen lässt sich ein länglicher Strich mit einem Punkt darüber erkennen, der wie ein "i" aussieht. Bei Weibchen ist der Buchstabe "Y" erkennbar. Setzen Sie nach drei Wochen die männlichen Babys zu ihrem Vater oder lassen Sie sie frühkastrieren.
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