Von Hybridkatzenrassen wie der Savannah oder der Bengal-Katze ist Anfängern eher abzuraten – das Blut ihrer wilden Cousins fließt noch durch ihre Adern und sie brauchen sehr viel Beschäftigung, viel Platz und besondere Aufmerksamkeit. Besser sind Katzenrassen, die sowohl vom Wesen als auch von der Haltung her pflegeleicht sind.
Was brauchen Katzenrassen für Anfänger?
Die Unterschiede zwischen Katzenrassen sind nicht so groß wie die Unterschiede zwischen Hunderassen. Das liegt daran, dass die Geschichte der Domestikation der Katze noch vergleichsweise jung ist. Die Stubentiger wurden zudem lange Zeit vor allem als "Nutztiere" gehalten, die Felder, Werkstätten, Speisekammern und Bauernhöfe von Mäusen, Ratten und anderen ungebeten Gästen freihalten sollten. Daher haben sich die Fellnasen auch heute noch ihre Eigenständigkeit weitgehend bewahrt.
Trotzdem gibt es seit dem letzten Jahrhundert immer mehr Katzenrassen, die bewusst als Gesellschaftstiere für Menschen gezüchtet werden. Diese sind dann besonders gutmütig, umgänglich und zutraulich, gehen bereitwillig eine liebevolle Beziehung mit ihren Menschen ein und neigen nicht zu Aggressionen. Für Anfänger in der Katzenhaltung sind diese anhänglichen Stubentiger wunderbar geeignet. Optimal sind außerdem möglichst robuste Rassen, mit wenigen Erbkrankheiten oder rassebedingten Beschwerden. Chronisch kranke oder gehandicapte Katzen sind bei erfahrenen Katzenhaltern noch besser aufgehoben. Die Fellpflege sollte bei Katzenrassen für Anfänger am besten unkompliziert sein – Kurzhaarkatzen oder Rassen mit mittellangem Fell sind hierbei pflegeleichter als Langhaarkatzen.
Um die ideale Katze für Sie zu finden, sollten Sie sich im Vorfeld folgende Fragen stellen:
● Wollen Sie eine reine Wohnungskatze oder einen Freigänger?
● Soll es wirklich nur eine Katze sein oder zwei?
● Wie viel Platz können Sie der Katze bieten?
● Wie viel Zeit können Sie täglich mit der Katze verbringen?
● Wollen Sie einen gemütlichen Sofalöwen oder eine verspielte Frechschnute?
Stellen Sie sich darauf ein, dass Mitarbeiter vom Tierheim und seriöse Katzenzüchter sowie Privatpersonen, denen das Wohl ihrer Katzen am Herzen liegt, sie ebenfalls viel fragen werden. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern; es geht vor allem darum, die passende Miez für Sie zu finden. Die hier genannten Katzenrassen dienen vor allem als Beispiel und Anregung.
Hauskatzen für Anfänger in allen Variationen
Der Klassiker unter den Katzenrassen ist die Europäisch Kurzhaar oder anders: die Hauskatze. Es gibt sie in allen möglichen Fellfarben und Mustern sowie unterschiedlichen Persönlichkeiten. Züchter, die sich auf Europäisch Kurzhaar Katzen (EKH) spezialisiert haben, zu finden, ist schwierig. Dafür sind die Tierheime und Katzenschutzvereine oft voll von Hauskatzen, die sich nach einem liebevollen Heim sehnen. Der Anfang Ihrer Suche nach einem samtpfotigen Gefährten sollte Sie daher am besten zunächst in Richtung Tierschutz führen.
Dort können Sie den Mitarbeitern erzählen, welche Lebensbedingungen Sie Ihrer zukünftigen schnurrenden Mitbewohnerin bieten können, und welche Wünsche Sie in Bezug auf das Wesen und Temperament haben. Scheuen Sie sich nicht, eine ältere Katze zu adoptieren, wenn Sie Anfänger sind. Erwachsene Fellnasen und Senioren sind charakterlich bereits gefestigt und ruhiger als Katzenbabys.
Maine-Coon-Katze: Groß und gutmütig
Sie möchten gern eine Rassekatze kaufen, die für Anfänger ideal ist? Dann ist die Maine Coon vielleicht etwas für Sie. Achten Sie darauf, dass Sie Rassekatzen nur von seriösen Züchtern oder aus dem Tierschutz beziehen – niemals von Schwarzzüchtern oder anderen zwielichtigen Gestalten, die Ihnen nicht geheuer sind. In unserem Ratgeber "Rassekatze kaufen: Unseriöse Züchter erkennen" können Sie nachlesen, welche Warnzeichen auf Betrüger oder gewissenlose Vermehrer hindeuten.
Für die Maine Coon brauchen Sie allerdings viel Platz und müssen sämtliche Ausstattung für Katzen in XXL kaufen – die flauschigen Samtpfoten gehören zu den größten Katzenrassen der Welt und können wirklich riesig werden. Zudem fühlen sie sich mit einem Gefährten am wohlsten – planen Sie daher genug Platz für zwei Katzen ein. Gesicherter Freigang im Garten oder ein großes Katzengehege mit Aussichtsplattformen und Klettermöglichkeiten macht die Maine Coon besonders glücklich. Ist Ihre Wohnung eher klein oder wollen Sie Ihre Katze als Freigänger halten, ist eine Maine Coon jedoch nicht unbedingt das Richtige für Sie. Diese Waldkatzenrasse, die ursprünglich aus dem Norden der USA stammt, hat halblanges Fell, das Sie regelmäßig durchbürsten sollten, damit es nicht verfilzt. Aber mehr Pflege benötigt sie in der Regel nicht.
Die Ragdoll-Katze: Lieb und geduldig
Die Ragdoll-Katze ist verspielt, neugierig und vor allem unheimlich sanftmütig. Sie ist fast schon zu lieb für diese Welt, weshalb auch sie keinen ungesicherten Freigang erhalten sollte – Fremde und Diebe könnten sie sonst einfach hochheben und mitnehmen. Ragdoll-Katzen werden ebenfalls recht groß und sind nicht gern alleine. Wie die Maine Coon braucht sie also viel Platz und einen Spielgefährten an ihrer Seite. Ihr halblanges Fell benötigt ebenso regelmäßige Wellnessbehandlungen mit Bürste, aber mit ihrer freundlichen, geduldigen Art lässt sie sich das gern gefallen.
BKH-Katzen: Ruhig und pflegeleicht
Von ebenfalls sanftem Gemüt, dafür aber mit kurzem Fell, ist die BKH-Katze, die Britisch Kurzhaar. Sie wird nicht ganz so groß wie Maine Coon oder Ragdoll und hat einen mäßigen Bewegungsdrang. Dafür liebt es die schlaue Britin, wenn Sie sich Intelligenzspiele für sie ausdenken und sich viel mit ihr beschäftigen. Ab und zu braucht sie jedoch auch Zeit für sich und zieht sich dann gern an ein ruhiges Plätzchen zurück. Sie können die BKH gut als Wohnungskatze halten, allerdings freut sie sich in diesem Fall wie die meisten Katzen über einen Artgenossen.
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