Rund 9.000 Jahre alte archäologische Funde aus Ägypten legen nahe, dass die afrikanische Falbkatze damals als Hauskatze gehalten wurde. Die alten Ägypter verehrten die Samtpfoten als Götter und wussten ihre Fähigkeiten bei der Mäusejagd zu schätzen. Die weitere Abstammung und die Geschichte der Domestikation der Hauskatzen sind allerdings nicht ganz eindeutig geklärt.
Abstammung von der Falbkatze
Die afrikanische Falbkatze sieht der heutigen Hauskatze recht ähnlich: Sie ist klein, schlank, hat einen schmalen Kopf und große Ohren sowie einen langen Schwanz, der spitz zuläuft. Ihre Beine sind etwas länger als die Beine der Hauskatze und die Nase ist etwas größer. Die afrikanischen Katzenrasse gibt es in verschiedenen Unterarten in unterschiedlichen Fellfarben von Rötlich über Hellbraun bis hin zu grau. Das Fell kann ungemustert, getupft oder gestreift sein und ist kurz.
Es wird vermutet, dass die Menschen anfingen, diese Katzenart zu zähmen, als sie sesshaft wurden und begannen, Ackerbau zu betreiben. Die Vorliebe der Katzen für Mäuse, die sich an Getreidevorräten zu schaffen machten und so die Ernte ruinieren konnten, machte sie wertvoll für die Bauern. Umgekehrt war es auch für die Katzen nützlich, so leicht an Futter und ein sicheres Zuhause zu kommen.
Wann die Hauskatze nach Europa kam
Mit den Römern kamen die Katzen dann vermutlich nach Europa, denn auch die Bürger des römischen Reichs begriffen schnell, wie die gezähmte Falbkatze ihre Vorräte vor ungebetenen Gästen schützen konnte. Erwähnt wurde die Katze bei den Römern vor etwa 2.000 Jahren zum ersten Mal. Nach und nach verbreitete sich die Hauskatze überall in Europa, wobei es nicht auszuschließen ist, dass sich die Nachkommen der Falbkatze auf unserem Kontinent mit heimischen Wildkatzenarten vermischt haben könnten. Im Gegensatz zur Falbkatze, die für ein Wildtier als verhältnismäßig zutraulich gilt, ist die europäische Wildkatze jedoch extrem scheu.
Zucht von Rassekatzen erst seit 150 Jahren
Die absichtliche Zucht bestimmter Rassekatzen gibt es erst seit rund 150 Jahren. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Katzenrassen aber nicht so stark voneinander, wie es die verschiedenen Hunderassen tun. Die Größenunterschiede zwischen einer Maine-Coon-Katze und einer Singapura sind zwar deutlich, aber nicht so extrem wie zwischen Deutscher Dogge und Chihuahua. Im Wesentlichen gibt es Unterschiede in den Fellfarben und Mustern sowie in den Felllängen und -strukturen. Doch bei jeder Rassekatze ist die Ähnlichkeit mit unserer Hauskatze und ihrer wilden Verwandten der Falbkatze unverkennbar.
Wo lebt die Falbkatze heute?
Falbkatzen lassen sich heutzutage vor allem in Wüsten und Buschland sowie offenen Felsregionen und kultivierten Ländereien finden. Als Kulturfolger leben sie nach wie vor gern in der Nähe des Menschen und seiner Häuser. In Regenwaldgebieten haben sich Falbkatzen normalerweise nicht niedergelassen, trotzdem kann es sein, dass dort verwilderte Hauskatzen leben, die sich zum Teil mit Falbkatzen verpaart haben. Optisch sind die Tiere dann kaum voneinander zu unterscheiden. Neben Nagetieren wie Mäusen frisst die Falbkatze auch gern einmal einen Skorpion, Vögel, Amphibien, Spinnen und Insekten. Sogar kleinere Jungantilopen können die Wildkatzen fangen, auch wenn das eher selten vorkommt. Leider machen verwilderte Hauskatzen ihren Verwandten in manchen Gegenden Konkurrenz, sodass sich die Tiere ums Futter streiten müssen.
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